Stellung

[755] Stellung, 1) die Art u. Weise, wie mehre Dinge einer Art zu einer Art gestellt sind, daher 2) so v.w. Attitude; 3) s. Aufstellung; 4) S. von Truppen, s. Position 2) u. 3); 5) an den Unruhuhren eine Vorrichtung, durch welche man die mit der Unruhe verbundene Spiralfeder verlängern u. verkürzen kann, wodurch ihre Schwingungen langsamer od. schneller werden, die Uhr also langsamer od. schneller geht. Die Spiralfeder wird an einer Stelle in der Nähe ihres festen Endes von zwei Stiften umschlossen, so daß der zwischen diesen Stiften u. dem festen Ende liegende Theil der Spiralfeder nicht an den Schwingungen Theil nehmen kann. Bei der französischen S. befinden sich diese zwei Stifte an einer kleinen Stütze (Rückklöbehen), welche aus einem kleinen, auf seiner Außenseite verzahnten, zu der Spiralfeder concentrischen Messingbogen (dem Rücker) hervorsteht. In die Zähne des Rückers greift ein kleines Stirnrad (Stellrad) ein, dessen Welle oben vierkantig ist u. einen kleinen Stellzeiger od. Stellweiser trägt, welcher sich über der auf der Klobenplatte aufgeschraubten Stellscheibe hin bewegt, wenn man mit dem Uhrschlüssel die Welle des Stellrades umdreht, wobei zugleich das Stellrad den Rücker in einer Vertiefung des auf der Klobenplatte befestigten, ebenfalls bogenförmigen Stellungsflügels fortschieb, u. so die Feder verlängert od. verkürzt. Auf der mit Theilstrichen versehenen Stellscheibe stehen die Worte Retarde u. Avance. Geht die Uhr zu langsam, so muß der Stellzeiger gegen Avance, geht sie zu schnell, gegen Retarde bewegt werden. Andere S-en sind noch einfacher; so kann man gleich den Stellzeiger so anbringen, daß seine Drehachse in die Verlängerung der. Welle der Unruhe fällt, dann braucht man nur den Stellzeiger rückwärts zu verlängern u. in dieser Verlängerung die beiden Stifte, welche die Stellung bewirken, anzubringen. 6) S. der Planeten, so v.w. Constellation.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 755.
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