Vierzehnheiligen

[580] Vierzehnheiligen, 1) (Frankenthal), Wallfahrtsort bei dem Dorfe Langheim im Landgericht Lichtenfels des baierischen Kreises Oberfranken, auf dem Staffelberg; mit Franciscanerhospiz u. Kirche, welche nach den Visionen, die ein Schäfer, Hermann, 1445 u. 1446 hatte u. in welchen ihm viermal die vierzehn heiligen Nothhelfer erschienen, 1446 gebaut u. nach den Verwüstungen durch die Bauern 1525 u. durch den Dreißigjährigen Krieg wieder hergestellt, von 1743 bis 1772 aber ganz neu gebaut worden ist; wird jährlich von 50,000 Wallfahrern besucht. Vgl. Jäck, Beschreibung des Wallfahrtsortes V., Nürnb. 1826; v. Neider, Beschreibung des Gnadenortes V., Augsb. 1841; v. Theodori, V. der Wallfahrtsort zu Frankenthal, Münch. 1845; 2) Pfarrdorf im meiningschen Amte Kamburg, auf dem Schlachtfelde bei Jena; war in der Schlacht bei Jena am 14. Oct. 1806 der bestrittenste Punkt u. wurde viermal von den Preußen gestürmt. Das Dorf hieß früher Lutzendorf u. erhielt den Namen V. von einer in Folge der Beendigung des Bruderkriegs (f. Sachsen S. 679) von dem Herzog Wilhelm 1453 gegründeten u. 1464 eingerichteten Wallfahrtskirche der Vierzehn Nothhelfer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 580.
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