Die heilige Hermandad

[445] Die heilige Hermandad (Brüderschaft) war ursprüglich eine 1476 mit königlicher Genehmigung errichtete große Verbindung der Städte Castiliens, welche zur Befestigung der innern Sicherheit wegen der vielen Räubereien eingegangen wurde. Ferdinand der Katholische bewog die Städte zu Aufstellung einer Armee, und ob zwar gleich die Casse und die Organisirung dieses Instituts gegen den Einfluß der königlichen Macht gesichert wurde, so gewann doch die letztere an Kraft und Ausdehnung. Die Kriegsmacht der Hermandad war ein Theil des stehenden Heeres, das der Hof doch nicht besoldete; kein Kirchenasyl fand gegen die Hermandad Statt; [445] einige Abgeordnete derselben waren Mitglieder des Staatsraths. Auch in Aragonien kam (1488) dieselbe Einrichtung zu Stande. (M. vergl. den Art. Inquisition.)

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 445-446.
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