Neustadt

[275] Neustadt ist der Name sehr vieler Städte und Ortschaften in Deutschland und es bedarf daher stets der Angabe des von den meisten üblichen Beinamens oder einer sonst genauern Bezeichnung ihrer Loge, wenn einer Verwechselung vorgebeugt werden soll. Zu den merkwürdigern und den in jüngster Zeit am häufigsten genannten Orten dieses Namens gehören: Neustadt-Eberswalde im Regierungsbezirk Potsdam der preuß. Provinz Brandenburg (s.d.); Neustadt an der Hardt, in dessen Nähe die, durch das am 27. Mai 1832 dort stattgehabte Volksfest bekannte Ruine Hambach liegt, im frühern Rheinkreise des Königreichs Baiern (s.d.); Wienerisch-Neustadt in Niederöstreich, an der Mündung des von hier bis Wien acht Meilen langen niederöstr. oder neustädter Schiffahrtskanals in die Fischa, welcher von 1797–1813 angelegt wurde und auf dem vorzüglich Holz, Steinkohlen und Ziegel nach Wien geführt werden. Dieser Ort, dessen 11,000 betriebsame Bewohner namentlich ansehnlichen Handel, Sammet-, Seiden-, Papier- und Zuckerfabriken betreiben, ward am 8. Sept. 1834 großentheils durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt, ist aber fast ganz wieder aufgebaut. Es befindet sich dort eine Militairakademie nebst andern militairischen Erziehungsanstalten, eine Cistercienserabtei, eine Bibliothek in der ehemaligen Burg, wo in der Kapelle Kaiser Maximilian I., welcher in N. geboren war, unter dem Altar neben seiner trefflichen Mutter Eleonore von Portugal ruht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 275.
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