Rhododendron

[700] Rhododendron, auf deutsch Rosenbaum, heißt eine Gattung Pflanzen, deren Arten fast lauter ausgezeichnete Ziersträucher sind und bei uns theils im Freien, wo sie jedoch im Winter eine Bedeckung fodern, theils in Gewächshäusern gezogen werden. Sie haben immergrüne, lederartige Blätter und an den Spitzen der Zweige in Büscheln beisammenstehende Blüten von mancherlei Farben. Einige Arten sind auf den Alpen in Süddeutschland und der Schweiz heimisch, werden aber nur zwei F. hoch; ihrer rosafarbigen und wohlriechenden Blüten wegen erhalten sie gewöhnlich den Namen von Alpen- oder Bergrosen. Andere wachsen auf den Pyrenäen, auf dem Kaukasus, den sibirischen Gebirgen, in Indien, sowie in Nordamerika; auch hat die Gartenkunst sehr schöne Abarten durch künstliche Befruchtung hervorgebracht, welche zugleich weniger empfindlich gegen unser Klima zu sein pflegen. Über die Behandlung derselben belehrt: Reider, »Cultur der Calceolarien, Lilien und Rhododendreen« (Ulm 1834). Die Abkochung von den Blättern des sibirischen Rhododendron, welches nur einen F. hoch wird, auf den höchsten [700] Bergen von Sibirien und Kamtschatka wächst und gelb blüht, wird dort und jetzt auch in Deutschland, als Heilmittel in mancherlei Krankheiten angewendet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 700-701.
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