Schlangenbad

[86] Schlangenbad, ein Badeort mit warmen, erdig-salinischen Heilquellen, eine Stunde von Schwalbach (s.d.), nicht weit vom Rheingau, liegt in einem einsamen Thale im Herzogthum Nassau. Schon seit ungefähr 200 Jahren wird dasselbe zu Heilzwecken benutzt und das gesellige Leben wird durch die Nähe von Schwalbach erhöht, sowie man auch schwalbacher Wasser im Schlangenbad gebrauchen kann. Es hat vier Quellen: den Schachtbrunnen, den Röhrbrunnen, den alten und den neuen Brunnen, welche 21–24° R. warmes Mineralwasser liefern, das sich weich anfühlt und wegen seines nicht bedeutenden Gehaltes an festen Bestandtheilen besonders sehr reizbaren Personen zu empfehlen ist. Man benutzt es vorzüglich zu Bädern gegen Nervenkrankheiten, Hautkrankheiten, Hypochondrie, Hysterie, unregelmäßigen Monatsfluß, rheumatische und gichtische Übel, Leiden der Urinwerkzeuge u.s.w. Man versendet das Mineralwasser, um als Waschmittel zur Erhaltung der Haut benutzt zu werden. In neuerer Zeit hat man Douchebäder eingerichtet und benutzt den Badeschlamm, welchen das Wasser absetzt, zu Umschlägen bei äußern Schäden. Vergl. Heyfelder, »Über Bäder- und Brunnencuren, besonders an den Mineralquellen des Taunusgebirges, namentlich Ems, Schlangenbad u.s.w.« (Stuttg. 1834).

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 86.
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