Überblick des erhaltenen Quellenmaterials

[194] Die Überreste der vom Judentum übernommenen geschichtlichen Literatur (einschließlich der Sagengeschichte und der Gesetzbücher) der Israeliten sind, formell zu einer kontinuierlich fortlaufenden Geschichtserzählung zusammengefaßt, in dem Werk erhalten, das von der Weltschöpfung bis zum babylonischen [194] Exil reicht und uns in den fünf Büchern der Tora, die man auf Moses zurückführte, und in den Büchern Josua, Richter, Samuel und Könige452 vorliegt. Den Hauptbestandteil dieses Werks bildet die Bearbeitung der Überlieferung, welche im babylonischen Exil von einem Schriftsteller verfaßt ist, der ganz von den Ideen des Gesetzbuchs von 621, des Deuteroniums beherrscht ist und von da aus die älteren Schriften, soweit er sie überhaupt aufnahm, neu bearbeitet und durch zahlreiche Zusätze eigener Mache ergänzt hat; wir nennen ihn daher den Deute ronomisten (Dt.). An seinem Stil und der ihn beherrschenden Auffassung ist er überall mit voller Sicherheit zu erkennen und auszuscheiden. Eingefügt sind nachher noch mehrere aus den ältern Werken übernommene und meist sehr wertvolle Abschnitte, die außerhalb der Überarbeitung stehn, so vor allem Jud. 1, 1-2, 5. c. 9. 17-21. Sam. II 21-24.

Diesem Werk ist dann in der spätern Perserzeit eine Neubearbeitung der Sagengeschichte bis zum Tode Josuas und zur Verteilung des Landes unter die zwölf Stämme zur Seite getreten, die den Rahmen für das Gesetzbuch bildet, welches, wie schon erwähnt, im Jahre 445 v. Chr. von einer Volksversammlung feierlich, mit Unterschrift und Besiegelung durch alle Geschlechter, als Grundgesetz eingeführt wurde und damit das Judentum konstituiert hat. Auch dieses Buch, das wir als »Priesterkodex (P)« bezeichnen, hat in der Folgezeit noch manche Nachträge und Ergänzungen erhalten. Zugleich ist es, etwa zu Anfang des 4. Jahrhunderts, mit dem deuteronomistischen Werk, dessen gesetzliche Vorschriften der Priesterkodex keineswegs aufheben, sondern nur ergänzen wollte, mechanisch zusammengearbeitet worden; der knappe, streng systematisch nach den Ideen des Judentums konstruierte Geschichtsabriß des Priesterkodex bildet überall das Gerippe, in das die älteren weit ausführlicheren Erzählungen nahezu vollständig, unter Beibehaltung ihres Wortlauts, [195] eingefügt wurden453, so schroff sie meist innerlich der vom Priesterkodex oktroyierten Auffassung widersprachen – einen Ausgleich zu finden hat sich dann die Schriftgelehrsamkeit und die theologische Interpretation über zwei Jahrtausende hindurch immer von neuem bemüht.

Von dem so entstandenen Gesamtwerk sind die ersten fünf Bücher (»Pentateuch«) als die »Bücher der Tora« abgetrennt worden454 und besitzen für das Judentum Gesetzeskraft; auch die Ketzergemeinde von Samaria hat sie als kanonisch übernommen. Der übrige Teil des Werkes, die Bücher von Josua bis Könige, wird, wie schon erwähnt, von den Juden als »ältere Propheten« bezeichnet. Dann folgen die »jüngeren Propheten«, die Schriften vorexilischer, exilischer und nachexilischer Propheten, die in den Büchern Jesaja, Jeremia, Ezechiel und dem »Zwölfprophetenbuch« (Δωδεκαπρόφητον) enthalten sind. Im wesentlichen intakt erhalten in der Gestalt, wie die Verfasser selbst sie niedergeschrieben oder vielmehr diktiert haben, ist nur ein Teil dieser Schriften, so die des Amos (mit Ausnahme des angehängten Schlusses 9, 8b-15), Hosea und einiger der übrigen »kleinen Propheten«, ferner das des Ezechiel und, von einigen größeren Zusätzen abgesehn, auch das des Jeremia. Dagegen sind von dem Buch Jesajas nur einzelne, oft stark überarbeitete Bruchstücke erhalten; dafür sind große Abschnitte aus exilischer (c. 13. 34-35) und aus hellenistischer (c. 24-27) Zeit eingelegt455, [196] und dann sind mehrere Schriften aus der Zeit der Rückkehr aus dem Exil und den folgenden Jahrzehnten daran angehängt worden (der sog. Deuterojesaja c. 40-55 und Tritojesaja c. 56-66), die zu den wertvollsten des AT. gehören, aber zu Jesaja nicht die mindeste Beziehung haben. Die Schlußredaktion dieser Schriften und speziell die Zusammenstellung des Zwölfprophetenbuchs kann kaum vor dem 3. Jahrhundert erfolgt sein, an dessen Ausgang Jesus Sirach (49, 10) sie kennt; dazu stimmt, daß spätere Erzeugnisse, wie das Buch Daniel, das im Jahre 164 v. Chr. seine abschließende Gestalt erhalten hat, nicht mehr unter die Propheten aufgenommen sind456.

Das kanonische Ansehn der Tora ist dann allmählich auch auf die beiden Gruppen der Propheten, die älteren und die jüngeren, ausgestrahlt, während die Samaritaner von ihnen nichts übernommen haben. Schließlich ist auch eine Anzahl weiterer »Schriften« als heilig anerkannt worden, die sämtlich erst nachexilischen Ursprungs sind457. Ihr Gesamtbestand, wie er sich im jüdischen Kanon findet, ist zuerst bei Josephus nachweisbar und ist zu seiner Zeit definitiv festgestellt worden, während zahlreiche andere Schriften, die in der griechischen Bibel und in den von dieser abhängigen Übersetzungen (und daher in der Vulgata und in der katholischen Kirche) als gleichwertig anerkannt werden, die sog. Apokryphen, aus dem Kanon ausgeschieden wurden.

[197] Für die Geschichte der vorexilischen Zeit lassen sich aus den Erzählungen und Gesetzen des Priesterkodex keinerlei Aufschlüsse gewinnen. Auch die Anschauungen, mit denen der Deuteronomist sein Material übergossen und umgebogen hat, kommen dafür nicht in Betracht; wir haben uns allein an das Quellenmaterial zu halten, das er verwendet und in weitem Umfang wörtlich, nur mit eingeschobenen, sowohl sprachlich wie inhaltlich erkennbaren Zusätzen, aufgenommen hat. Hier hat, wie schon erwähnt, die methodisch immer feiner ausgebildete wissenschaftliche Arbeit von nunmehr bereits anderthalb Jahrhunderten Klärung und Sicherheit geschaffen. Da die Entwicklung der Literatur im geschichtlichen Zusammenhang eingehend zur Darstellung kommt, können wir uns hier auf eine kurze orientierende Übersicht beschränken.

Die ältesten Überreste israelitischer Literatur sind einige Lieder, die zum Teil unmittelbar an geschichtliche Ereignisse anknüpfen: das Lied von der Schlacht bei Ta'anak am Qišon gegen die Kana'anaeer unter Führung des Baraq und der Debora (Jud. 5), das dem Ausgang des 12. Jahrhunderts angehört, das Bruchstück eines Liedes, das einen Kampf bei Gibe'on legendarisch ausmalt (Jos. 10, 12), das Klagelied über den Tod Sauls und Jonatans (Sam. II 1), das Lied über einen Kampf gegen den König Sichon von Chešbôn in Moab (Num. 21, 27ff.), der Weihespruch für den Tempel Salomos (Reg. I 8, 12); ferner aus der Zeit des judaeischen Königtums die Sprüche Jakobs, welche die zwölf Stämme charakterisieren (Gen. 49), und die Segenssprüche Bil'ams (Num. 23f.) sowie, dem Segen Jakobs nachgebildet, aus der Zeit nach dem Zerfall des einheitlichen Reichs der sog. Segen Moses (Deut. 33). Derartige Lieder waren in der älteren Königszeit in zwei Büchern gesammelt, dem »der Kriege Jahwes« (Num. 21, 14) und dem »des Redlichen« (oder etwa »der Lieder«?, Jos. 10, 13. Sam. II 1, 18. Reg. I 8, 13, vgl. u. S. 286, 1), und sind dann in die Geschichtsliteratur aufgenommen.

Seit der Gründung eines festgeordneten Reichs sind, wie in den anderen Kulturstaaten, so auch an den israelitischen und [198] jüdischen Königshöfen regelmäßig nach Königsjahren datierte Annalen geführt worden, aus denen von Salomo an einzelne Daten in unser Königsbuch aufgenommen sind (s.u. S. 349). Etwas ganz Überraschendes und Einzigartiges und ein Beweis für die hohe Begabung des Volks und die von ihm erreichte Höhe und Selbständigkeit der Kultur ist aber, daß daneben hier allein im gesamten vorderen Orient eine durchaus selbständige Geschichtsliteratur entstanden ist, die auf Grund genauer Kenntnis auch der intimen Vorgänge die gleichzeitigen Ereignisse lebensvoll und mit glänzender Erzählungskunst darstellt. Für die Zeit Davids und Salomos sind uns große Stücke dieser Werke erhalten. Auch die Überlieferungen über die ältere Zeit sind damals zusammenfassend bearbeitet worden; erhalten sind uns davon ein Bruchstück über den Midianiterkrieg Gide'ons (Jud. 8, 4-21, neben umfangreichen weit jüngeren und geschichtlich stark entstellten Stücken c. 6, 1-8, 3. 8, 22ff.) und über Abimelek (Jud. 9); ferner, etwas jünger, die Erzählung vom Ursprung des Kultus von Dan (Jud. 17f.), und innerhalb der spätern, fortdauernd immer stärker verfälschten Überarbeitung einige Bruchstücke aus der Geschichte Sauls (vor allem Sam. I 13, 2f. c. 14). Diese unabhängige Geschichtsschreibung hat sich auch in der Folgezeit fortgesetzt; einzelne Stücke daraus sind in unser Königsbuch aufgenommen, so über die Absetzung der judaeischen Dynastie und den Zerfall des Reichs (Reg. I 12), über Nabot (Reg. I 21), über Jorams Moabiterkrieg (Reg. II 3), über den Aufstand Jehus und den Sturz der 'Atalja von Juda (Reg. II 9-11). Daneben stehn mehrfach populäre Erzählungen, so über David (Sam. II 21-24), über Achabs Aramaeerkriege (Reg. I 20. 22) u.a. Auf die weitere Geschichtsüberlieferung der Folgezeit brauchen wir hier nicht einzugehn. Hier tritt dann, unsere Erkenntnis wesentlich ergänzend und vertiefend, hinzu, was uns von Amos (um 750) an von den Schriften der Propheten erhalten ist.

Jünger als die Anfänge dieser gleichzeitigen Geschichtsliteratur ist, ganz anders als z.B. bei den Griechen, die zusammenfassende Bearbeitung der Sagenüberlieferung über Entstehung [199] und Vorzeit des Volks. Das grundlegende Werk458 ist um 900 von einem Judaeer verfaßt, den wir nach dem von ihm ständig gebrauchten Gottesnamen Jahwe den Jahwisten nennen. Er hat die Sagenüberlieferung von der Weltschöpfung an bis zur Besetzung Kana'ans durch die Israeliten gesammelt und an der Hand eines – wohl mehrfach erst von ihm geschaffenen – Stammbaums geordnet. Manche Erzählungen, wie das Märchen vom Paradiese (s.u. S. 288ff.), hat er in schon festgefügter Form übernommen; sehr stark tritt sowohl in den Erzählungen wie in der Auffassung die Einwirkung der Anschauungen der Viehzüchter des Südens, in den Grenzgebieten der Wüste, hervor, die seine religiösen Anschauungen und das von den Ahnen, den sog. Patriarchen, in scharfem Gegensatz gegen die älteren Traditionen entworfene Bild bestimmt haben. Die Erzählung vom Aufenthalt in Ägypten (vermittelt durch die Novelle von Joseph), von dem Auszug unter Führung des Mose und vom Zug durch die Wüste mit der Gesetzgebung in Qadeš ist in allem wesentlichen sein Werk. Dann folgt die in Jud. 1 im wesentlichen erhaltene Besetzung Kana'ans, eine knapp gehaltene Konstruktion auf Grund der Zustände der ältern Königszeit. Daß er sein Werk noch weiter fortgesetzt hat, ist sehr wahrscheinlich, aber mit voller Sicherheit kaum zu erweisen.

Das Werk des Jahwisten ist maßgebend geworden für die Anschauungen der Folgezeit. Es hat fortdauernd Überarbeitungen und Erweiterungen erfahren, so vor allem eine große Einlage, welche das Volk aus Ägypten nicht nach Qadeš, sondern zum Gottesberg Sinai ziehen und dort das Gesetz empfangen läßt. Etwa ein Jahrhundert später ist ein paralleles, aber erst mit Abraham beginnendes Werk danebengetreten. Der Verfasser, von uns Elohist genannt, ist ein Israelit. Er ist überall von J abhängig, hat aber dessen Darstellung, den weiter fortgeschrittenen [200] Anschauungen entsprechend, vielfach korrigiert und weitere Traditionen hinzugefügt. Auch hier sind dann noch manche Überarbeitungen und Zusätze hinzugekommen. Wesentlich auf E beruht der Abriß der Geschichte des Moses, der in der Einleitung zum Deuteronomium gegeben wird. Stark erweitert, ja eigentlich erst geschaffen, hat E die Geschichte der Eroberung Palaestinas, als deren Leiter er die Sagengestalt des Josua eingeführt hat. – In dem Werk des Deuteronomisten sind dann beide Schriften ineinander gearbeitet, und man ches, so namentlich die Geschichte Josuas, noch weiter ausgemalt.

Weiter hinzugekommen ist eine Aufzeichnung der kultischen und sittlichen Gebote aus dem Kultus von Sichem, Deut. 27 (s.u. S. 312, 1), nach denen dann wieder der Bundesschluß am Sinai oder Choreb gestaltet und aus denen der Dekalog Exod. 20 hervorgegangen ist. Außerdem ist uns (Exod. 20, 23 bis 23, 19) das älteste Gesetzbuch erhalten, c. 24, 7 als »Bundesbuch« bezeichnet, eine Aufzeichnung von Rechtssätzen, sittlichen und kultischen Geboten; es sind die Tôrôt, welche die lewitischen Priester dem Volke als göttliche Weisungen gaben, sicher aus der Blütezeit des Reichs Israel in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts (s.u. S. 315ff.). Daran knüpfen dann wieder die beiden großen Gesetzgebungen des Deuteronomiums und des Priesterkodex an.

Aus hellenistischer Zeit ist uns noch ein Abriß der Geschichte Judas von David bis zum Exil erhalten, die sog. Chronik459, eine Überarbeitung des Königsbuchs auf Grund der Vorstellungen des späteren Judentums, beherrscht von dem Dogma, daß das Gesetz seit Urzeiten in Kraft stand und daß Jahwe das Geschick seines Volkes streng nach dessen Anschauungen gestaltet hat und durchweg unmittelbar eingreifend nach den Forderungen der vergeltenden Gerechtigkeit verfährt. In der Korrektur der Berichte des Königsbuchs und den freien Erfindungen, [201] die er hinzufügt, hat der geistig ganz beschränkte Verfasser das Ungeheuerlichste geleistet. Geschichtlichen Wert – außer für die Gedankenwelt seiner Zeit – hat das Buch nirgends460, und es ist ein trauriges Zeichen für den Niedergang gesunder Urteilskraft, daß man jetzt vielfach wieder versucht hat, in den wüsten Phantasien des Verfassers doch noch irgendwelche geschichtliche Kunde zu entdecken.

Inschriftliches Material ist nur in ganz wenigen Fällen erhalten. Aus Palaestina besitzen wir nur die nicht datierte Inschrift des Siloahtunnels (s.u. S. 277)461. Von größtem Wert ist die Inschrift des Königs Meša' von Moab um 840, durch die der Bericht des Königsbuchs (II 3) wesentlich ergänzt wird (s.u. S. 334ff.). Dazu kommt aus der Mitte des 8. Jahrhunderts die aramaeische Inschrift des Königs Zakir von Ḥamât und La'aš (s.u. S. 342ff.), die für die Geschichte von Damaskus und damit indirekt auch für die Israels wertvolle Kunde gebracht hat.

Von größter Bedeutung sind schließlich die in den Annalen der Assyrerkönige enthaltenen Angaben. Sie haben nicht nur eine Reihe zuverlässiger Daten gebracht (für Achab und Jehu und dann für die letzte Zeit des Reichs Israel) und dadurch ermöglicht, die vielen Fehler in den Regierungszahlen des Königsbuchs zu berichtigen und die Chronologie auf eine gesicherte Grundlage zu stellen (wozu die dazu stimmenden Daten der tyrischen Königsliste, s.o. S. 80 u. 125, hinzukommen), sondern erst durch sie haben wir ein anschauliches Bild der Gesamtgeschichte der syrischen Lande gewinnen und die Geschichte Israels in den Zusammenhang der politischen Geschichte einreihen und dadurch ihr Verständnis ganz wesentlich fördern können. Für die babylonische Zeit leisten die aus Berossos erhaltenen Angaben die gleichen Dienste.


Quelle:
Eduard Meyer: Geschichte des Altertums. Darmstadt 41965, Bd. 2/2, S. 194-203.
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