M bedeutet in der Logik 1. den Mittelbegriff (s. d.) (terminus medius) eines kategorischen Schlusses, 2. die Umstellung der Prämissen in einem Syllogismus (metathesis praemissarum), d.h. die Vertauschung des Ober- und Untersatzes .
Mäeutik (gr. maieutikê ), Hebammenkunst, nannte Sokrates (469-399), welcher der Sohn der Hebamme Phainarete war, seine Methode , das Wissen aus anderen hervorzulocken (Platon, Theätet 149 B – 151 D). Er meditiert mit andern zusammen, legt ihnen Fragen vor und sucht sie ...
Magie (pers.) heißt die vorgebliche Kunst , die geheimen Kräfte der Natur zu erforschen und zu beherrschen und durch sie Wunder zu wirken. Dem erklärlichen Wunsche entsprungen, das Wissen und Können des Menschen zu erweitern, findet sich die Magie, namentlich als ...
Magnetismus, tierischer , auch Mesmerismus genannt, heißt die Kraft der Einwirkung eines Nervensystems auf das andere. Mesmer (1733-1815), Wienholt, Gmelin, Wolfart, Hufeland, Passavant, Ennemoser u. v. a. haben sich eingehend damit beschäftigt. Bei Anwendung dieser Kraft versetzt der Magnetiseur die ...
májor (der größere) und mínor (der kleinere) bezeichnet in der Logik 1. den Ober – und Unterbegriff ( terminus major und minor) eines Urteils , 2. den Ober – und Untersatz ( propositio major und minor) eines Schlusses.
Makrobiotik (Neubild. von gr. makrobiotês = das Langleben, das aus makros = lang u. bios = Leben gebildet ist) heißt die Kunst , das Leben unverkürzt, so lange als möglich dadurch zu erhalten, daß man möglichst naturgemäß lebt. Im Wesen ist also M. dasselbe ...
Makrokosmos und Mikrokosmos (gr. v. makros = groß, mikros = klein u. kosmos = Welt ) heißt die große und die kleine Welt , Natur und Mensch . Die Benennung und Entgegenstellung findet sich schon bei Aristoteles (384-322); doch handelt es sich bei ihm nicht ...
mala fide (lat.) heißt wider besseres Wissen , böswillig. Gegensatz ist: bona fide, in gutem Glauben .
Malerei ist die Kunst , auf einer Fläche den Schein der Körper und des Raumes durch Farben darzustellen. Die Malerei stellt nur in der zweidimensionalen Fläche dar, und indem sie die eine Dimension opfert, vollzieht sie den Übergang von der künstlerischen ...
Malthusisches Gesetz heißt der von dem englischen Nationalökonomen Th . R. Malthus (1766-1834) aufgestellte Satz , daß, da die Bevölkerung sich schneller vermehre als die Nahrung, der Zunahme derselben von der Natur durch Hunger, Not und Elend Einhalt getan werde, falls ...
Mandevilles Bienenfabel (The fable of the bees, 1723) ist ein Buch des holländischen Arztes Mandeville (1670-1733), welches am Beispiel des Bienenstaates den Nachweis versucht, daß der Wohlstand eines Volkes auf der Betriebsamkeit seiner Bürger, diese aber auf ihren Leidenschaften ...
Manichäismus ist eine von Manes (Mani) (3. Jahrh. n. Chr.) ausgehende Art des Dualismus (s. d.), eine persisch denkende Gnosis , nach der es zwei miteinander kämpfende ewige Grundwesen, ein gutes und böses, das Licht und die Finsternis, gibt. Als religiöses ...
Manie (gr. mania ), Wahnsinn , bedeutet in weiterem Sinne sowohl eine Seelenkrankheit (s. d.), als auch eine gesteigerte einseitige Geistesrichtung. In dieser Doppelform erfaßte sie z.B. Platon (427-247), indem er sie einerseits als Krankheit, andrerseits als philosophische Liebe bestimmte ...
Manier (frz.) heißt eigentlich Benehmen; Manieren sind also Sitten und Gewohnheiten . In der Kunst bezeichnet Manier die willkürliche und unberechtigte Eigenart, die persönliche, sich nicht als Stilform eignende Eigentümlichkeit eines Künstlers. Manier ist also ein zufälliger, unberechtigter Einzelstil.
Manifestation (lat. manifestatio) heißt Sichtbarmachung, Offenbarung , Kundgebung; so gibt es z.B. Manifestationen unseres Willens. In der neueren Naturphilosophie bedeutet es die Erscheinung des Unendlichen im Endlichen oder die Entzweiung des Absoluten , durch die dasselbe in Gegensätze (als Ideales und ...
Mantik (gr. mantikê sc. technê ), s. Wahrsagekunst.
Maß ist eine bekannte und bestimmte Größe , nach welcher eine andere unbekannte der Ausdehnung oder der Menge nach bestimmt wird. Das Messen ist demgemäß die Division einer Größe (der zu messenden Größe ) durch eine zweite gleichartige (das Maß). Der Quotient ...
Mäßigkeit ist das Maßhalten, d.h. das Innehalten der durch die Vernunft gezogenen Grenzen im Genuß und in der Arbeit . – Mäßigung dagegen ist s. a. Selbstbeherrschung . Die Alten zählten die Mäßigkeit (Gesundsinnigkeit) zu den Kardinaltugenden (s. d.). Auch das ritterliche ...
Materialisation (franz.) heißt Verkörperung, Verkörperlichung. Die Spiritisten schreiben sie ihren Spirits (Geistern) zu.
Materialismus heißt diejenige Richtung des Realismus , welche, von der äußeren Erscheinungsform der Welt ausgehend, die Materie (s. d. W.) als die Wirklichkeit , als den Träger oder die Grundursache aller, auch der geistigen Eigenschaften oder Vorgänge ansieht. Diese Ansicht gestaltet sich ...
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