Qualität (lat. qualitas von qualis = wie beschaffen, gr. poiotês ), d.h. Beschaffenheit, wird Dingen , Begriffen und Urteilen zugeschrieben. Die Qualitäten eines Dinges sind seine durch die Sinne in der Empfindung erfaßten Eigenschaften , wie Licht, Farbe, Geruch , Geschmack , Wärme, Kälte, Härte ...
qualitative Gefühle , s. Gefühle .
Quantität (lat. von quantus = wie groß, gr. posotês ), Größenbestimmung, Zahlbestimmung, Formbestimmung, wird Dingen , Begriffen und Urteilen zugeschrieben. Die Quantität eines Dinges ist im Gegensatz zu den durch die Sinne in der Empfindung erfaßten Eigenschaften ( Qualitäten ) die Art der Verbindung , in ...
qui bene distinguit, bene docet (wer gut unterscheidet, lehrt gut); dieser Satz hebt die Wichtigkeit klarer und deutlicher Begriffe und scharfer Definitionen hervor. Ulrici (1806-1884) nimmt das Unterscheiden als Ausgangspunkt des Philosophierens überhaupt an.
qui nimium probat, nihil probat heißt: Wer zuviel beweist, beweist nichts. Vgl. Beweis .
Quiddität (mittellat. vom lat. quid = was?) bezeichnet bei den Scholastikern dasselbe wie Substanz (nach Aristoteles' Ausdruck to ti ên einai oder ti esti ). Vgl. Form .
Quietismus (vom lat. quies = Ruhe ) heißt diejenige Lebensauffassung, welche sich durch Versenkung in Gott völlig vom Leben abwenden will. Solche Quietisten oder Hesychasten finden sich unter den Buddhisten, im Altertum unter den Mystikern, im Mittelalter (Meister Eckhardt, Tauler) und ...
Quietiv (vom lat. quies, Buhe) nennt Schopenhauer (1788-1860) die intuitive Erkenntnis von der Nichtigkeit der Welt und des Individuums , durch die die Verneinung des Willens zum Leben erzeugt wird. Dieses Quietiv, die Resignation , findet Schopenhauer schon in den höchsten ...
Quintessenz (lat. quinta essentia), eigtl. fünftes Wesen , bezeichnet ursprünglich den Äther , den Aristoteles als fünftes Element annahm (außer Feuer, Wasser, Luft und Erde); da der Äther für das Vorzüglichste, ja für etwas Göttliches gehalten wurde, so bedeutet die Quintessenz einer ...
quod dubitas, nefeceris (tue nicht, was du bezweifelst), ist eine gute sittliche Vorschrift, wonach wir so lange lieber nicht handeln sollen, als wir noch in Zweifel sind, ob die Handlung gut oder böse ist. Dies spricht schon Cicero (de offic ...
Quodlibet (lat. quod libet = was beliebt) hieß bei den Scholastikern eine Schrift vermischten Inhalts , welche meist nach Art des Katechismus aus Fragen und Antworten bestand (quaestiones et responsiones quodlibeticae). Verfasser und Ausleger solcher Schriften hießen Quodlibetarier, z.B. Goethals, Hervay ...
Rabulistenbeweis (vom lat. rabula =Rechtsverdrehung) heißt ein Scheinbeweis, der auf falschen Schlüssen, Scheingründen, sinnwidriger Auslegung der Tatsachen oder der Gesetze und dgl. beruht, wie ihn ränkevolle Sachwalter anwenden. Vgl. Beweis , argumentum ad hominem.
Rache (Verfolgung, vom ahd. rehhan, got. raikan = verfolgen) heißt die Vergeltung einer uns zugefügten Übeltat oder Beleidigung . Rache ist eine Befriedigung des Hasses. Sie ist dem unzivilisierten Menschen natürlich, ist aber vom sittlichen Standpunkte aus verwerflich, weil sie eigenmächtig und ...
radikal (vom lat. radix = Wurzel) nennt man eine Denk- und Handlungsweise, welche bis auf die Wurzel, den Grund , geht, also die letzten Konsequenzen eines Prinzips zieht, oder eine Eigenschaft , die aus der Grundlage eines Wesens hervorgeht. So spricht man z ...
Raison (frz.) heißt Vernunft, Einsicht, Erkenntnis ; raisonnieren heißt verständig betrachten, reden, urteilen und schließen; auch vernünfteln, schwatzen, widersprechen. Raisonnement ist Beurteilung, verständige Betrachtung, Schlußkette ; aber auch Geschwätz, Vernünftelei.
Ratiocination (lat. ratiocinatio) heißt Schlußfolgerung.
rational (lat. von ratio = Vernunft), vernünftig, ist 1. der Gegensatz von empirisch oder sensual und heißt dann soviel als aus der Vernunft stammend; so spricht man von einer empirischen und rationalen Psychologie ; und rational verfährt derjenige, welcher sich nicht auf ...
Rationalismus ist der Gegensatz 1. von Empirismus und Sensualismus ; 2. von Skeptizismus und Kritizismus ; 3. von Supranaturalismus . Im Gegensatz zum Empirismus und Sensualismus ist der Rationalismus diejenige methodische Richtung der Philosophie , die, von dem Vorbilde der Mathematik ausgehend, aus ...
Raum und Zeit . Alles, was wir wahrnehmen und uns vorstellen, versetzen wir in Raum und Zeit . Bei jedem Ereignisse fragen wir, wo und wann es geschehen ist. Der naive Mensch findet dabei nichts Auffallendes, während der Philosoph damit auf ...
Raumschwelle des Tastsinns nennt Wundt (geb. 1832) den Grenzwert , welcher die kleinste Raumentfernung mißt, in welcher Tast- Empfindungen noch voneinander getrennt werden können. Sie variiert von l bis 2 mm (Zungen- und Fingerspitze) bis zu 68 mm (Rücken, Oberarm, Oberschenkel ...
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