Was nützt dem die Zahnbürste, der keine Zähne hat. Die Russen: Einer zahnlosen Jungfer eine Zahnbürste verehren. ( Altmann VI, 519. )
* He ôss e Tähnkeführer. – Frischbier, 4142. Einer, der andere gern aufzieht und neckt.
* Das ist ein Zahndoctor. ( Niederlausitz. ) Sagt man von jedem schmerzlich, aber sicher wirkenden Mittel . Wenn ein Knabe eine derbe Züchtigung erhalten hat, heisst es wol: Mögen sie dir ein Zahndoctor sein.
1. Froh tannen, froh andern. – Kern , 56. Frühes Zahnen und frühes Verlieren der Zähne werden als Vorboten frühen Alterns betrachtet. 2. Zânen 1 wie 's Mudl 2 in da Sun. ( Oberösterr. ) 1 ) Den Mund aufthun, dass man die Zähne sieht. 2 ...
* Auf dem Zahnfleisch laufen. Wenn jemand die Sohlen von den Schuhen verloren hat oder verliert. Holl. : Hij loopt op zijn tandvleesch. ( Harrebomée, II, 324 a . )
Es ist schon mancher zum Zahnfletscher geworden der weissen Zähne wegen. – Altmann VI, 509.
Einer mit Zahnlücken beisst auch. ( Wend. Lausitz. )
Tênpîn is grôte Pîn, averst ân Mann sîn, is nog grötre Pîn. – Schütze , III, 207; Simrock, 11966. Scherz zu Mädchen mit Zahnweh ohne Mann .
1. Für Zahnschmerzen, Ratten , Wanzen und Jesuiten gibt es hundert gute Mittel , die nichts helfen. – Klosterspiegel, 3, 21. »Pascal dachte trotz seiner Zahnschmerzen über eine mathematische Aufgabe scharf nach, löste sie, und sein Zahnweh war weg.« ( Demokritos, I, 120. ) 2. Wer ...
*1. Einen Zahnstocher für ein Scheunenthor ansehen. – Spielhagen, Hammer und Amboss . *2. Viel Zahnsticher geben auch ein Hitz. – Simplic., I, 449.
1. An kleinem Zahnweh merkt man frey, wie elend vnser Leben sey. – Petri, II, 17. 2. Es ist nütz das gued för's Zahweh as e Bröckli Holz von ere Chanzle, of der no nie g'loge worde-n ist. – Sutermeister ...
1. Tänwedâ 1 un Kinnergebären is de grötste Nôt up Er'n. ( Jahrland bei Potsdam . ) 1 ) Oder Zahnwehtage? wie es im Hausbuch von Coler heisst. 2. Teneweidage is ne grote Pin, awer leif hem, un kan nich sin, dat is noch ...
1. Hitzige zäher trücknen bald. – Franck, I, 162 a ; Lehmann, II, 267, 76. »Die weiber so heyss heulen vnd weynen, ein heusslin vff jrer männer grab bawen, die vergessen jr etwa, eh sie recht erkalten; dann sie trucken all jr hitz ...
Zait und Mait und springen über die Mauer . – Burckhardt, 319. Von einem Menschen , der lustige Gesellschaft und Lärm liebt. Zait und Mait drücken nur den Lärm eines geschäftigen Haufens aus und sind ohne buchstäbliche Bedeutung .
De Takken ârdet noa'en Stamme , men Ûlen brö'et (brüten) Ûlen. ( Münster . ) – Frommann, VI, 428, 100.
Zál (s. ⇒ Zagel ). *1. Ach, du armer Zoale. ( Schles. ) Rufen Frauen aus beim Anblick eines kleinen, sehwächlichen Kindes . Auch Ausdruck des Mitleidens und Erbarmens frierender Bettelkinder. *2. Doa is au kei Zoale zu fing'n. ( Schles. ) Von einem Felde , wo ...
Zal und sum meiner gedicht auf dise zeit In der hohen tagweis Hans Sachsen. 31. decemb. 1554. 1. Als ich, Hans Sachs, alt ware zwei monat sechzig jare wurt schwach mein gedechtnus, und auch mein sinreicher einfluß wart machtlos und ...
* Es sind Zamerhâgken. So werden scherzhaft die Einwohner von Zams in Tirol genannt, weil sie gern hâgkeln, d.h. sich gegenseitig mit gekrümmtem Finger ziehen, um zu sehen, wer der Stärkere ist. ( Westermann, 25, 617. )
* Er ist ein Zandkopf. – Frischbier, 4144.
1. Mit der Zange der Versuchung hat der Teufel schon manchen frommen Mann gefasst. – Altmann VI, 503. 2. Mit der Zange hält man heisses Eisen fest. »Zur Zange greift des Schmiedes Hand , dass sie vom Hammer nicht sei verbrannt.« ( Wenzig, 81 ...
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