(CC.)
Der kurtzweillige Postillon.

[366] Die Feder wird füglich die Zunge der Abwesenden genennet / weil wir nit allein dardurch in die ferne reden / sondern auch ihrer viel zugleich hören und wissen machen / was wir in unsren Zimmer zu Papier bringen. Mit dieser unerwarten Feder-Sprache wollen wir abfertigen den kurtzweilligen Postillon / welcher zu Beschluß dieser Freudenspiele die Brieffe / so ihm unbesiegelt in fremden Sprachen vertrauet werden / offentlich abliesset / jedoch bittend / wie jener Pfarrer / Euer Liebden wollen es Verschwiegenheit halten, Welche aber vermeinen / daß ein erfreuliches Schertzwort nicht zulässig seye / der hat Urlaub diesen kurtzweilligen Postillon nicht anzuhören.

Quelle:
Georg Philipp Harsdörffer: Der grosse Schau-Platz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 2 Bde, Frankfurt a.M. und Hamburg 1664, S. 366-367.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte
Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, Das erste Hundert. 2 Tle. in 1 Band.