Alkmäon [2]

[337] Alkmäon, Arzt aus Kroton in Unteritalien, Schüler des Pythagoras, lebte um 520 v. Chr. Er schrieb ein Werk »Peri Physeos«, von dem Stobäus, Pseudo-Galen und Plutarch philosophische Fragmente erhalten haben. A. kann als Begründer der vergleichenden Anatomie betrachtet werden. Er stellte zuerst das Prinzip wissenschaftlicher Forschung auf und zog Schlüsse nur aus der unmittelbaren Beobachtung der Natur. Durch anatomische Untersuchungen entdeckte er den Zusammenhang zwischen Gehirn und Sinnesorganen (Entdeckung des Sehnervs, der Eustachischen Röhre), erklärte den Ausfall an Sinnesfunktionen durch Unterbrechung der Leitung zwischen Gehirn und Endorganen, stellte Experimente an, um zu prüfen, ob der Same aus dem Rückenmark stamme, und unterschied zuerst Arterien und Venen. Vgl. Unna, De Alcmaeone Crotoniata (in Petersen, »Historisch-philologische Studien«, Hamb. 1832); Kühn, De Alcmaeone (in »Opuscula academica«, Bd. 1, Leipz. 1827); Kayserling in der »Zeitschrift für klinische Medizin«, Bd. 43 (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 337.
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