Galen

[265] Galen, 1) Jan van, niederländ. Seeheld, geb. 1604 in Elfen (Grafschaft Mark), gest. 23. März 1653, focht gegen Spanier, Seeräuber und Engländer, siegte über die Engländer bei Elba und Livorno (1652 und 16.13) und starb an den in der letztern Schlacht erhaltenen Wunden. Sein Denkmal steht in der Neuen Kirche zu Amsterdam.

2) Christoph Bernhard, Freiherr von, Fürstbischof von Münster, geb. 12. Okt. 1606 zu Bispink in Westfalen, gest. 19. Sept. 1678 in Ahaus, früh verwaist und durch Konfiskation seiner väterlichen Güter verarmt, wurde geistlich und stieg bis zum Domherrn von Münster, befehligte aber 1641 ein mainzisches Korps am Mittelrhein. Seit 1650 Fürstbischof von Münster, unterwarf er sich 1661 die von dem Dechanten Mallinckrodt gegen ihn aufgereizte Stadt Münster und wahrte seine Macht durch Gebietserwerbungen und Erlangung von einflußreichen Ämtern, hielt sich auch ein stattliches, wohlgeübtes und vortrefflich ausgerüstetes Heer. 1664 war er einer der Direktoren der gegen die Türken aufgestellten deutschen Reichsarmee und führte 1665 im Bunde mit England gegen Holland Krieg, mußte 18. April 1666 einen durch Ludwig XIV. vermittelten ungünstigen Frieden eingehen, brach ihn daher 1672 und entriß den Holländern mehrere Plätze, bis ihn der Kaiser 1674 zum Frieden zwang. Darauf leistete er dem Kaiser wichtige Dienste im Kriege gegen Frankreich, verband sich 1675 mit Dänemark und Brandenburg gegen Schweden und nahm diesem das Herzogtum Bremen. Für die Reform der Kirche und die Mehrung ihres Einflusses war er unablässig tätig. Val. Tücking, Geschichte des Stiftes Münster unter Christoph Bernhard von G. (Münst. 1865); Corstiens, Bernard van G. Vorst-Bisschop van Munster (Rotterd. 1872); A. Hüsing, Fürstbischof Christoph Bernhard v. G., ein katholischer Reformator des 17. Jahrhunderts (Münst. 1887).

3) Philipp, Pseudonym, s. Lange (Philipp).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 265.
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