Aublet

[75] Aublet (spr. ōblä), 1) Albert, franz. Maler, geb. 1850 in Paris, Schüler von Jacquand und Gérôme, trat zuerst im Salon von 1873 mit dem Innern einer Schlächterwerkstatt in Tréport auf, kultivierte dann eine Zeitlang das Geschichtsbild (1876 Nero vergiftet Sklaven, Museum von St.-Etienne; 1877 Jesus beschwichtigt den Sturm, Kirche zu Tréport; 1878 der Herzog von Guise bei Heinrich III. in Blois) und fand schließlich im Porträt und im modernen Genre das Gebiet, auf dem sich die Feinheit seines Kolorits, seine geistreiche Zeichnung und die pikante Lebendigkeit seiner Auffassung am besten bewähren konnten. Seine ersten Hauptwerke dieser Art sind: die Waschung der Reservisten und ein Inhalationssaal in Mont Dore. Nachdem er eine Reise nach dem Orient unternommen, folgte 1882 die Zeremonie heulender Derwische in Skutari und 1883 eine lebensvolle Schilderung des Treibens der eleganten Badegesellschaft am Strande von Tréport. Seitdem wählte er seine Motive meist aus dem Leben der vornehmen Frauenwelt, indem er junge Frauen und Mädchen beim Spiel, auf dem Spaziergang oder beim Blumenpflücken in voll von der Sonne beleuchteten Garten- und Parklandschaften darstellte.

2) Jean Bapt. Christ., Botaniker, s. Aubl.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 75.
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