Barnay

[388] Barnay, Ludwig, Schauspieler, geb. 11. Febr. 1842 in Pest, machte 1860 in Trautenau seinen ersten theatralischen Versuch, wurde 1861 in Pest engagiert, war dann an verschiedenen österreichischen Bühnen, darauf in Riga und Mainz tätig und ging 1867 an das Leipziger Stadttheater, 1868 an das Hoftheater zu Weimar. 1870–75 war er Mitglied des Stadttheaters zu Frankfurt a. M., 1875–80 des Stadttheaters zu Hamburg. In den nächsten Jahren trat B. nur in Gastrollen auf, häufig in den Aufführungen der »Meininger«. 1883 wurde er als Sozietär Mitbegründer des »Deutschen Theaters« in Berlin, trat aber 1885 aus diesem Verband, um sich wieder dem Gastspiel zu widmen bis 1888, wo er in Berlin eine eigne Bühne unter dem Namen Berliner Theater gründete, die er bis 1894 leitete. Dann zog er sich ins Privatleben nach Wiesbaden zurück. Seine Hauptrollen waren: Uriel Acosta, Tell, Essex, Graf Waldemar, Othello, Mark Anton, Lear, Hamlet, Kean, Wallenstein, der Hüttenbesitzer in Ohnets Schauspiel. Um seinen Stand hat sich B. ein bleibendes Verdienst durch die Gründung der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger erworben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 388.
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