Bethusy-Huc

[769] Bethusy-Huc, 1) Eduard Georg, Graf von, deutscher Politiker, geb. 3. Sept. 1829 auf dem Familiengut Bankau bei Kreuzburg in Schlesien, gest. 19. Nov. 1893 daselbst, studierte die Rechte und übernahm 1853 nach längern Reisen im Orient, in Italien und Frankreich die Verwaltung seiner Güter. 1862 bis 1879 gehörte er ununterbrochen dem Abgeordnetenhaus an, seit 1867 auch dem norddeutschen und deutschen Reichstag. 1866 gründete er im preußischen Landtag die Fraktion der Freikonservativen, die 1871 im Reichstag den Namen der deutschen Reichspartei annahm. 1873–79 war er zweiter Vizepräsident des Abgeordnetenhauses. Bei der Ernennung zum Landrat des Kreises Kreuzburg legte er 4. Jan. 1880 seine Mandate nieder und zog sich 1886 ganz vom politischen Leben zurück.

2) Valeska, Gräfin von, unter dem Pseudonym Moritz v. Reichenbach bekannte Romanschriftstellerin, geb. 15. Juni 1849 als Tochter des Freiherrn v. Reiswitz-Kaderzin in Kielbaschin, heiratete 1869 den Grafen Eugen von B. auf Deschowitz in Schlesien und schrieb eine Reihe von Romanen und Novellen, die das halb deutsche, halb slawische Leben an den Grenzen Schlesiens und Polens zum Stoff und Hintergrund haben. Wir nennen: »Die Eichhofs« (1881), »Zwei Novellen« (1883), »Der Sohn des Flüchtlings« (1882), »Die Schloßfrau von Dromnitz« (1882), »Auf Umwegen« (1884), »Durch« (1884), »Coeurdamen«, zwei Novellen (1885), »Die Lazinskys« (1888), »Seine Frau« (1889), »Der älteste Sohn« (1890), »Das Paradies des Teufels« (1889), »Eva in allerlei Gestalten« (1890), »Die Kinder Klingströms« (1892), »Die Prinzessin« (1892), »Alte und Junge« (1895), »Sühnopfer« (1897) und »Maud, Geschichte einer Ehe« (1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 769.
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