Bickell

[829] Bickell, Gustav, Theolog und Sprachforscher, Sohn des Kirchenrechtslehrers Johann Wilhelm B. (geb. 1799, gest. 1848 als Vorstand des Justizministeriums in Kassel), geb. 7. Juli 1838 in Kassel, wurde 1862 Privatdozent in Marburg für semitische und indogermanische Sprachen, 1863 in Gießen, trat 1865 zum Katholizismus über und ward 1871 außerordentlicher Professor an der Akademie zu Münster. Seit 1874 wirkte er als ordentlicher Professor der christlichen Archäologie und der semitischen Sprachen an der Universität zu Innsbruck, seit 1891 zu Wien. Neben andern Arbeiten besorgte er Ausgaben und Übersetzungen der Gedichte Ephrems des Syrers (Leipz. 1866), der Werke Isaaks von Antiochia (Gießen 1873 bis 1877, 2 Bde.), des syrischen Werkes »Kalilag und Damnag« (Leipz. 1876, s. Bidpai), des Buches Hiob (Wien 1894); außerdem veröffentlichte er einen »Grundriß der hebräischen Grammatik« (Leipz. 1869 bis 1870, 2 Bde.; engl. von Curtiß, das. 1877), die »Dichtungen der Hebräer«, nach dem Versmaß des Urtextes (Innsbr. 1882–84, 3 Tle.) und »Koheleths Untersuchung über den Wert des Daseins« (das. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 829.
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