Bosscha

[257] Bosscha, 1) Johannes, niederländ. Staatsmann und Schriftsteller, geb. 1797 in Harderwijk, gest. 1874, war Professor an der Militärakademie in Breda, später an der Hochschule zu Amsterdam, Mitglied der Zweiten Kammer und Kultusminister. Seitdem lebte er im Haag schriftstellerisch tätig. Sein Hauptwerk ist: »Neêrlands heldendaden te land« (Leenward. 1853–56; neue Ausg., das. 1869–75, 3 Bde.), dem das »Leven van Willem II.« (4. Aufl., Amsterd. 1873) vorausging.

2) Johannes, Physiker, geb. 18. Nov. 1831 in Breda, studierte in Deventer und Leiden Naturwissenschaft, wurde 1860 Lehrer an der Militärakademie zu Breda, 1863 Schulinspektor, 1872 Lehrer an der polytechnischen Schule in Delft und 1878 Direktor dieser Anstalt. B. arbeitete über Schallgeschwindigkeit, galvanische Polarisation, das Wärmeäquivalent, Wärmeentwickelung des galvanischen Stromes, die mechanische Theorie der Elektrolyse etc. 1855 wies er die Möglichkeit des gleichzeitigen telegraphischen Gegensprechens und Doppelsprechens auf demselben Draht nach und konstruierte geeignete Apparate. Seine Arbeiten erschienen gesammelt als »Verspreide geschriften« in 3 Teilen (Leiden 1902f.).[257]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 257-258.
Lizenz:
Faksimiles:
257 | 258
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika