Credi

[337] Credi, Lorenzo di, ital. Maler, geb. 1459 in Florenz, gest. daselbst 12. Jan. 1537, lernte als Mitschüler L. da Vincis bei Verrocchio und gewann dessen volle Zuneigung, so daß dieser ihn bei seinem Tode 1488 zu seinem Testamentsvollstrecker ernannte und ihm den Vorrat seiner Werkstatt und sein Hausgerät zu Florenz und Venedig vermachte. 1531 zog er sich ins Hospital zu Santa Maria Nuova zurück. C. bewegte sich in einem beschränkten Kreis, indem er mit Vorliebe heilige Familien malte; um so sorgfältiger führte er seine Bilder aus. In früherer Zeit etwas herb und scharf in der Modellierung, milderte er die Strenge seines Stils immer mehr, ohne sich jedoch zu dem großartigen Charakter und der Weichheit eines Leonardo zu erheben, dessen Kunstweise ihn beeinflußte. Schöne Bilder von ihm findet man in Pistoja, Paris, Berlin, Dresden u. a. O.; sein Hauptwerk ist die Anbetung der Hirten in Florenz (Akademie der Künste).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 337.
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