Dücker [2]

[247] Dücker, Eugen, Maler, geb. 10. Febr. 1841 in Arensburg auf der Insel Osel in Livland, besuchte die Kunstakademie in St. Petersburg und erhielt dort das große sechsjährige Reisestipendium, das ihn 1863 ins Ausland führte. Er bereiste verschiedene Gegenden[247] und ließ sich schließlich in Düsseldorf nieder. Im Oktober 1874 wurde er Lehrer der Landschaftsmalerei an der dortigen Akademie und gleichzeitig zum Professor ernannt. D. wählt in ganz realistischer Weise einfache Motive, meist Strandpartien von der Ost- und Nordsee, die er breit, anspruchslos und mit außerordentlicher Naturwahrheit darstellt, wobei er jedoch stets eine poetische, aus tiefster Empfindung erwachsene Stimmung erreicht. Seine Färbung ist überaus leuchtend und hell, seine malerische Behandlung flüssig und summarisch, gelangt aber doch zu plastischer Gesamtwirkung. Eine besonders große Meisterschaft entfaltet er in der Spiegelung des Lichtes auf ruhigen Wasserflächen. Viele seiner Gemälde befinden sich in Rußland, eine Landschaft von Rügen bei Abenddämmerung hat die Berliner Nationalgalerie, eine Partie vom Ostseestrande die Dresdener Galerie. Auch mit der Darstellung brandender Meereswellen hat er große Erfolge erzielt. 1886 erhielt er auf der Berliner Kunstausstellung die große goldene Medaille.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 247-248.
Lizenz:
Faksimiles:
247 | 248
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika