Dahlgrēn

[416] Dahlgrēn, 1) Carl Fredrik, schwed. Dichter und Humorist, geb. 20. Juni 1791 in Ostgotland, gest. 2. Mai 1844, studierte in Upsala Theologie und wirkte seit 1815 als Prediger zu Stockholm. Er dichtete in Bellmanns Art frohe, idyllisch-burleske Szenen und Naturschilderungen. Viele seiner Lieder sind ins Volk gedrungen. Wir nennen von seinen Schriften: »Aurora« (Stockh. 1815, 2 Tle.); »Mollbergs Briefe« (das. 1819–20, 2 Bde.): »Das Bauernweib« (das. 1829); »Der Abendstern« (das. 1832) und den humoristischen Roman »Nahum Fredrik Bergströms Chronik« (das. 1831). Eine Gesamtausgabe seiner Werke besorgte Arvidsson (Stockh. 1847–52, 5 Bde.; 3. Aufl. 1875)[416] 2) John Adolf, Seemann, geb. 13. Nov. 1809 in Philadelphia, gest. 12. Juli 1870, ward 1826 Midshipman, 1837 Leutnant und 1855 Kommandeur in der Marine der Vereinigten Staaten. Er erfand schwere gußeiserne Schiffsgeschütze, die sich aber im Sezessionskrieg schlecht bewährten. Beim Ausbruch des Bürgerkriegs ward D. Befehlshaber des Washingtoner Kriegshafens, 1862 Chef des Geschützwesens und löste Admiral Dupont nach dessen vergeblichen Angriff auf Fort Sumter 7. April 1863 ab. D. schrieb: »Report on the 32 pounders of 32 cwt.« (1850); »Naval percussion locks and primers« (1852); »Shells and shell guns« (1856). Vgl. M. V. Dahlgren, Memoir of John A. D. (Boston 1882).

3) Erik Wilhelm, schwed. Geograph und Bibliograph, Sohn des Dichters u. Schriftstellers Fredrik August D. (1816–95), geb. 7. Juni 1848 in Stockholm, ward hier 1870 Bibliotheksassistent, 1893 Bibliothekar der Akademie der Wissenschaften und 1903 Chef der königl. Bibliothek, gab 1881–94 im Auftrag der Schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie die Zeitschrift »Ymer« heraus, war bei zahlreichen Schriften A. Nordenskiölds (s.d.), S. Hedins (s.d.) sowie andrer Entdeckungsreisenden als Mitarbeiter tätig, redigierte das amtliche Werk »Stockholm. Sveriges hufvudstad« (Stockh. 1897, 2 Bde.) und veröffentlichte die wertvolle Bibliographie »Sveriges offentliga bibliotek. Tioårsregister 1886–1895« (1897). Von seinen größern geographischen Beiträgen seien genannt: »Bidrag till Nordens äldsta kartografi« (1892); »De franska sjöfärderna till Söderhafvet i början af 18de seklet« (1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 416-417.
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