Desbordes-Valmore

[662] Desbordes-Valmore (spr. däbord'-walmōr'), Marcelline, franz. Schriftstellerin, geb. 20. Juni 1785 in Douai, gest. 23. Juli 1859 in Paris, verlor früh ihre Mutter, debütierte mit 16 Jahren an der Komischen Oper, verließ aber die Bühne, als sie sich mit dem Schauspieler Valmore vermählte. Nun wandte sie sich ganz der Literatur zu und veröffentlichte bald eine Reihe zarter, seelenvoller Gedichte, die durch ihre tiefe Melancholie wie durch ihre große Anmut und Harmonie sich alle Herzen eroberten. Sie erschienen unter den Titeln: »Élégies et romances« (1818), »Elégies et poésies nouvelles« (1824), »Les Pleurs« (1833), »Pauvres fleurs!« (1839), »Bouquets et prières« (1843). Außerdem schrieb sie mehrere gefühlvolle Novellen und Erziehungsschriften, z. B. »Violette« (deutsch, Leipz. 1840), »L'Écolier« u. a. Nach ihrem Tod erschien noch ein Band »Poésies inédites« (1860). Eine Ausgabe ihrer »Contes et scènes de la vie de famille« erschien 1874 (2 Bde.) und der »Poesies de l'enfance« zuletzt 1881, ihre »Œuvres poétiques« 1886–87 in 3 Bänden, ihre »Correspondance intime« 1896 (2 Bde.). Vgl. Sainte-Beuve, Mad. D., sa vie et sa correspondance (1870); Pougin, La jeunesse de Mad. D. (Par. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 662.
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