Dienstauszeichnung, militärische

[890] Dienstauszeichnung, militärische, in Preußen eine eiserne, silberne oder goldene Schnalle mit Namenszug F. W. III. auf blauem, entsprechend schwarz, weiß oder gelb gerändertem Bande, wird an Unteroffiziere und Mannschaften für 9-, 15-, resp. 21jährige Dienstzeit verliehen. Sie ist gestiftet 1825 zugleich mit dem Dienstauszeichnungskreuz für Offiziere und Ärzte, einem goldenen Kreuz am blauen Band, im Mittelschild mit dem Namenszug F. W. III. und auf der Rückseite XXV. (für 25jährige Dienstzeit). Die Landwehrdienstauszeichnung ist gestiftet 4. Juli 1868: die zweite Klasse, blaues Band mit eingewirktem Namenszug und eiserner Einfassung, ist für Offiziere und Mannschaften nach erfüllter Dienstpflicht bestimmt, wenn sie einen Feldzug mitgemacht oder mindestens drei Monate bei außergewöhnlicher Veranlassung aktiv gedient haben; die erste Klasse, silbernes Kreuz am blauen Band, wird Offizieren und Ärzten für 20jährige Dienste gegeben. Württemberg verleiht seit 1874 als D. an Unteroffiziere und Mannschaften für 9-, resp. 15jährige Dienstzeit eine eiserne Schnalle und seit 1879 in Anlehnung an die preußische Einrichtung eine Landwehrdienstauszeichnung in zwei Klassen. Sachsen verleiht unter gleichen Bedingungen wie Preußen seit 1874 Dienstauszeichnungen. Bayern belohnt 50jährige Dienste mit dem Ludwigsorden, 40-, bez. 24jährige mit Dienstauszeichnungskreuzen erster, bez. zweiter Klasse. Die zweite Klasse erhalten nur Offiziere, Ärzte und Beamte, die erste auch Mannschaften. In Österreich wurde 1849 ein Militärdienstzeichen für Offiziere und Mannschaften gestiftet, und zwar bei der Mannschaft die erste Klasse für 12-, die zweite für 24jährige, bei Offizieren die erste für 25-, die zweite für 50jährige Dienstzeit. Es besteht in bronzenen Kreuzen, deren Mittelschild bei der Mannschaft die römische Zahl der Dienstjahre zeigt, bei Offizieren in der ersten Klasse einen silbernen, in der zweiten einen goldenen Adler trägt und an gelbseidenem, an den Seiten von zwei schwarzen Streifen durchzogenem Band getragen wird. Vgl. Truppenauszeichnungen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 890.
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