Dionysius

[27] Dionysius (Diniz der Gerechte), König von Portugal, Sohn König Alfons' Ill. und der Beatrix von Aragonien, geb. 9. Okt. 1261 in Lissabon, gest. 7. Jan. 1325, gelangte 16. Febr. 1279 zur Regierung. Als er dieselbe mit dem Widerruf aller von seinem Vater der Geistlichkeit bewilligten Zugeständnisse eröffnete und dem Papst den Lehnszins verweigerte, belegte ihn dieser mit dem Bann. D. ließ sich aber nicht einschüchtern und setzte es in dem Konkordat von 1289 durch, daß ein Amortisationsgesetz den Portugiesen verbot, Grundstücke auf irgend eine Weise der Toten Hand zu übergeben. Bei der Aufhebung des Templerordens überwies er dessen große Besitzungen dem neugebildeten Christusorden. Daneben verbesserte er die Rechtspflege, begünstigte den Acker- und Bergbau, die Wissenschaften und schönen Künste, legte neue Ortschaften an und hob den Bürgerstand durch freie Städteordnungen. 1290 stiftete er die Universität Lissabon, die er 1308 nach Coimbra verlegte. Wie Alfons X. in Kastilien, so ließ sich in Portugal D. die Pflege der Kunstdichtung angelegen sein und betätigte sich selbst dichterisch (s. Cancionero). Vgl. H. R. Lang, Das Liederbuch des Königs Denis von Portugal (Halle 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 27.
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