Ephraim [2]

[862] Ephraim (hebr., »doppelt fruchtbar«), zweiter Sohn Josephs, der mit den Söhnen Jakobs zugleich zum Erben eingesetzt und so Ahnherr eines Stammes wurde. Derselbe zählte nach 4. Mos. 1,33 in Ägypten 40,500 waffenfähige Männer, bei der von Moses kurz vor seinem Tod augestellten Zählung aber nur noch 32,500 Mann. Bei der Verteilung Kanaans erhielt er durch Josua, der selbst Ephraimit war, einen fruchtbaren Landstrich im diesseitigen Palästina, vom Jordan bis fast aus Mittelmeer, und in einer seiner Städte, in Silo, war eine Zeitlang der Sitz des Nationalheiligtums. Nach Sauls Tod schloß sich der Stamm aus alter Eifersucht gegen Juda Isboseth an, später unterwarf er sich David, ward aber nach Salomos Tode der Mittelpunkt des neuentstehenden Königreichs Israel, das bei den Propheten häufig geradezu E. heißt. Über die Aussprache des sch bei den Ephraimiten s. Schibboleth. – Bei den amerikanischen Jägern ist der Name E. Bezeichnung des Grislybären (s. Bär, S. 360).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 862.
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