Euting

[192] Euting, Julius, Orientalist, geb. 11. Juli 1839 in Stuttgart, absolvierte in Tübingen das theologische Examen und wandte sich dann orientalischen Studien zu. Seit 1866 als Bibliothekar zu Tübingen angestellt, wurde er 1871 als erster Bibliothekar an die Universitätsbibliothek zu Straßburg berufen u. 1880 zugleich zum Honorarprofessor in der philosophischen Fakultät ernannt. 1900 avancierte er zum Direktor der Bibliothek. Mehrere Reisen, die er 1867–70 nach Kleinasien, Griechenland, Sardinien etc. unternahm, waren vornehmlich dem Studium altsemitischer In schriften gewidmet. 1883–84 reiste er unter Lebensgefahr in Innerarabien. Er veröffentlichte: »Qolasta, oder. Gesänge und Lehren von der Taufe und dem Ausgang der Seele« (mandäischer Text, Stuttg. 1867); »Punische Steine« (in den Memoiren der Petersburger Akademie, 1871); »Sammlung der karthagischen Inschriften« (Straßb. 1883ff.); »Nabatäische Inschriften aus Arabien« (Berl. 1885); »Sinaïtische Inschriften« (das. 1891); »Tagebuch einer Reise in Innerarabien« (Leiden 1896, Teil 1); »Katalog der kaiserlichen Universitäts- und Landesbibliothek in Straßburg. Arabische Literatur« (Straßb. 1877) u. a. Er hat auch eine »Beschreibung der Stadt Straßburg und des Münsters« (12. Aufl., Straßb. 1901) herausgegeben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 192.
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