Fitzgerald

[634] Fitzgerald (spr. -dschérreld), 1) Edward, Lord, geb. 15. Okt. 1763 als Sohn des ersten Herzogs von Leinster, gest. 4. Juni 1798, ward in Frankreich erzogen, trat in englische Militärdienste, zeichnete sich im amerikanischen Krieg aus und ward nach dem Frieden Mitglied des irischen Parlaments. Das unglückliche Schicksal Irlands trieb ihn zu entschiedener Opposition gegen die Regierung, und als er infolge seiner Teilnahme an einem revolutionären Bankett in Paris 1792 aus den Listen der Armee gestrichen ward, trat er durch seine Vermählung mit Pamela Sims (de Brixey), die im Hause des Herzogs von Orléans (Philippe Egalité) erzogen war und vielfach, wenn auch mit Unrecht, als dessen natürliche Tochter galt, den leitenden Kreisen der französischen Revolution noch näher und faßte den Entschluß, Irland mit französischer Unterstützung von Großbritannien loszureißen. Allein die Verschwörung wurde verraten, und nur an einigen Orten kam es zu Erhebungen, die sogleich niedergeschlagen wurden. F. wurde 19. Mai 1798 zu Dublin verhaftet und starb im Gefängnis an einer bei der Verhaftung erhaltenen Wunde. Vgl. Th. Moore, Memoirs of Lord Edward F. (Lond. 1831, neue Ausg. 1897); Ida A. Taylor, Life of Lord F. (das. 1903).

2) Edward, engl. Schriftsteller, geb. 31. März 1809 in Bredfield (Suffolk), gest. 14. Juni 1883, studierte in Cambridge, lebte zu Woodbridge (Suffolk) hauptsächlich als Übersetzer. Seinen »Six dramas of Calderon, freely translated« (1853) folgte seine berühmte, in zahlreichen Auflagen erschienene Hauptleistung, die Übersetzung des »Rubáiyát« des Omar Khayyám (1859), später eine Bearbeitung des Äschyleischen »Agamemnon«. Sein Freund W. A. Wright gab seine »Letters and literary remains« (1839, 3 Bde.) und »Letters to Fanny Kemble« (1895) heraus. Vgl. Glyde, Life of Edward F. (Lond. 1900); T. Wright, Life of E. F. (das. 1904).

3) Percy, engl. Schriftsteller, geb. 1834 zu Fane Valley in der irischen Grafschaft Louth, ward im englischen Jesuitenkollegium Stonyhurst erzogen, studierte dann in Dublin, wurde Rechtsanwalt und Kronprokurator und lebt als solcher in London. Er hat zahlreiche Romane und literargeschichtliche Werke verfaßt, so die Biographien von Garrick (1868, neue Ausg. 1899), der Künstlerfamilie Kemble (1871), von J. Boswell (1891, 2 Bde.), Laurence Sterne (1896, 2 Bde.). Ferner schrieb er: »The romance of the English stage« (1874, 2 Bde.); »Croker's Boswell and Boswell's studies on the life of Johnson« (1880); »New history of the English stage« (1882, 2 Bde.); »Dukes and princesses of the family of George III.« (1882, 2 Bde.); »Lives of the Sheridans« (1887, 2 Bde.); »Henry Irving, twenty years at the Lyceum« (1893); »Memoirs of an author« (1895, 2 Bde.); »Fifty years of catholic life« (1901, 2 Bde.) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 634.
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