Gewürzpflanzen

[813] Gewürzpflanzen (hierzu die Tafel »Gewürzpflanzen« mit Text), Pflanzen, die ganz oder von denen gewisse Teile zum Würzen von Speisen und Getränken benutzt werden. Zur Verwendung gelangen Wurzeln, Knollen, Rinde, Blätter, Blütenknospen, Narben, Früchte und Samen, am häufigsten aber Blätter und Früchte oder Samen. Von den verschiedenen Pflanzenfamilien liefern die Lippenblütler besonders unsre heimischen Gewürze (Salbei, Majoran, Basilikum, Thymian, Saturei oder Pfefferkraut), ebenso die Umbelliferen (Fenchel, Anis, Kümmel, Dill, Koriander, Petersilie, Kerbel), die Kruziferen (Senf, Rettich, Meerrettich) und die Liliazeen (Zwiebeln, Schnittlauch, Knoblauch). Aus der großen Familie der Kompositen entnehmen wir nur den Beifuß und Estragon, aus den Iridazeen den Safran, aus den Koniferen die Wacholderbeeren, aus den Solanazeen den *spanischen Pfeffer und die Tomaten und aus den Portulakazeen den Portulak. Die ausländischen Gewürze stammen namentlich aus den Familien der Zingiberazeen (*Ingwer, Kurkuma, Zitwer, *Kardamom, Galgant), der Laurazeen (Lorbeer, *Zimt, Zimtblüten). der Myrtazeen (*Gewürznelken, *Piment) und der Piperazeen (die *Pfefferarten). Außerdem liefern die Gramineen die Andropogonarten, die Orchideen die *Vanille, die Rutazeen die Zitrone, Pomeranze, das Zitronat etc., die Kapparidazeen die Kapern, die Myristikazeen die *Muskatnuß und Muskatblüte, die Leguminosen die Soja und die Magnoliazeen den *Sternanis. Auch manche heimische (Trüffeln) und ausländische Pilze (Catchup) werden als Gewürze verwertet. Weiteres vgl. Gewürze. Beschreibung und Abbildungen der oben mit * bezeichneten G. gibt beifolgende Tafel. Vgl. auch Handelspflanzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 813.
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