Gil y Zárate

[850] Gil y Zárate (spr. chil), Antonio, span. Dramatiker der Neuzeit, geb. 1. Dez. 1793 im Escorial, gest. 27. Jan. 1861 in Madrid, wurde nach mathematischen und physikalischen Studien 1820 im Ministerium des Innern angestellt, jedoch mehrfach von der Revolution aus dieser Laufbahn geworfen und verbannt. Später ward er Professor der Geschichte am Liceo de Madrid und Mitglied der Akademie. Während seiner ersten Verbannung brachte er in Cadiz einige Lustspiele auf die Bühne; 1832 wurde seine Tragödie »Doña Blanca de Borbon« in Madrid ausgeführt und fand, obgleich im streng klassischen Stil gehalten, Beifall. Im Geschmack des Romantizismus schrieb er die Tragödie »Carlos II. el Hechizado«, durch die er dauernden Ruhm erwarb, sowie: »Rosmunda«, »Don Alvaro de Luna«, »Masanielo«. Für sein bestes Stück gilt »Guzman el Bueno«, aufgenommen in die »Joyas del Teatro Español« und verdeutscht von A. Seubert (in Reclams Universal-Bibliothek Nr. 556). Sein »Manual de literatura« (Madr. 1846, 3 Bde.; 9. Aufl. 1884) ist brauchbar. Auch schrieb er ein Werk über das spanische Unterrichtswesen: »De la instruccion publicaen España« (Madr. 1855, 3 Bde.). Eine Sammlung seiner »Obras dramaticas« erschien in Paris 1850, mit Biographie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 850.
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