Hüllmann

[623] Hüllmann, Karl Dietrich, Geschichtschreiber, geb. 10. Sept. 1765 zu Erdeborn im Mansfeldischen, gest. 4. März 1846 in Bonn, studierte in Halle, leitete seit 1786 eine Handelsschule in Bremen, ward 1792 Lehrer an der Schule zu Klosterberge, dann an der Realschule in Bertin, habilitierte sich 1795 für Geschichte an der Universität zu Frankfurt a. O. und ward 1797 Professor, ging 1808 in gleicher Eigenschaft nach Königsberg, 1818 aber an die neuerrichtete Universität Bonn, um deren Organisation er sich als erster Rektor und dann als Regierungsbevollmächtigter namhafte Verdienste erwarb. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Deutsche Finanzgeschichte des Mittelalters« (Berl. 1805), mit einem Nachtrag: »Geschichte des Ursprungs der Regalien in Deutschland« (Frankf. 1806); »Geschichte des Ursprungs der Stände in Deutschland« (das. 1806–08, 3 Bde.; 2. Bearbeitung, Berl. 1830); die beiden Preisschriften: »Geschichte der Domänenbenutzung in Deutschland« (Frankf. 1807) und »Geschichte des byzantinischen Handels« (das. 1808); »Ursprünge der Besteuerung« (Köln 1818); »Staatsrecht des Altertums« (das. 1820); sein jetzt noch wertvolles Hauptwerk: »Das Städtewesen des Mittelalters« (Bonn 1825–29, 4 Bde.); »Ursprünge der Kirchenverfassung des Mittelalters«[623] (Bonn 1831); »Römische Grundverfassung« (das. 1832); »Staatsverfassung der Israeliten« (Leipz. 1834); »Handelsgeschichte der Griechen« (Bonn 1839); »Griechische Denkwürdigkeiten« (das. 1840); »Geschichte des Ursprungs der deutschen Fürstenwürde« (das. 1842).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 623-624.
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