Halphen

[666] Halphen, Georges Henri, Mathematiker, geb. 30. Okt. 1844 in Rouen, gest. 21. Mai 1889 in Versailles, besuchte seit 1862 die Polytechnische Schule in Paris, trat 1866 als Leutnant in die Artillerie und nahm am deutsch-französischen Krieg in der Nordarmee unter Faidherbe teil. 1872–86 lebte er in Paris, erst als Repetitor, dann als Examinator an der Polytechnischen Schule, wurde 1886 Mitglied der Akademie und trat in demselben Jahr als Oberstleutnant wieder in den aktiven Dienst. Halphens Arbeiten beziehen sich auf die neuere Algebra und Geometrie sowie die Theorie der Abelschen und elliptischen Funktionen. Dreimal (1880, 1883 und 1885) wurde ihm von der Pariser Akademie ein Preis zuerkannt, und 1882 erhielt sein »Mémoire sur la classification des courbes gauches« von der Berliner Akademie den Steinerschen Preis. Außerdem veröffentlichte er: »Sur les invariants différentiels« (Par. 1878); »Traité des fonctions elliptiques et de leurs applications« (das. 1886–91, 3 Bde.), dessen Vollendung sein Tod verhinderte. Vgl. Picard, Sur la vie et les travaux de H. (in den »Comptes rendus«, Teil 110, S. 489).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 666.
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