Hohenberg [1]

[441] Hohenberg, 1) ehemalige Grafschaft im württemberg. Schwarzwaldkreis, benannt nach der im Dreißigjährigen Kriege zerstörten Burg H. (bei Tuttlingen). Sie hatte bis 1486 eigne Grafen aus hohenzollerischem Geschlecht, unter denen Albert, Graf von H., hervorragt. Dieser, am Hofe der Babenberger erzogen, ein treuer Anhänger der Staufer, dann Rudolfs von Habsburg, war mit dessen Schwester Gertrud vermählt und ward von ihm zum Landvogt von Niederschwaben bestellt. Er begleitete den König auf dem Feldzug gegen Ottokar von Böhmen, war 1283 gegen Savoyen und 1289 gegen Burgund kaiserlicher Feldhauptmann und fiel im Kriege zwischen Albrecht I. und Adolf von Nassau 14. April 1298 bei Leinstätten in Württemberg. Er war auch Minnesinger. Ihm zu Ehren wurde auf der Stelle seiner Burg Altrottenburg am Neckar ein Turm errichtet. Vgl. L. Schmid, Graf Albert von Zollern-H., der Sänger und -Held (Stuttg. 1879, 2 Bde.). H. wurde dann von Österreich durch Kauf erworben, 1805 aber (im Preßburger Frieden) an Württemberg abgetreten. Es zerfiel in zwei getrennt liegende Teile, die obere und untere Grafschaft, und zählte 1804: 48,000 Einw. Hauptstadt war Rottenburg. – 2) (H. an der Eger) Flecken mit städtischer Verfassung im bayr. Regbez. Oberfranken, Bezirksamt Rehau, an der Eger und nahe der böhmischen Grenze, hat eine evang. Kirche, Schloß. Forstamt, Mineralquellen mit Bad (Karolinenbad), bedeutende Porzellanfabrik mit Porzellanmalerei und (1900) 1156 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 441.
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