Itzehoe

[116] Itzehoe (spr. -hō), Stadt im preuß. Regbez. Schleswig, Kreis Steinburg, an der schiffbaren Stör, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Elmshorn-Hvidding und Wrist-I., 6 m ü. M., hat zwei evang. Kirchen (Laurentiuskirche aus dem 12. Jahrh. mit schöner Orgel), Denkmal Kaiser Wilhelms I., eine Realschule, ein adliges Fräuleinstift, Landratsamt (für den Kreis Steinburg), Amtsgericht, Hauptsteueramt, Reichsbanknebenstelle, Seemannsamt, Zuckerraffinerie, eine Portlandzementfabrik, eine mechanische Netzweberei, Fabrikation von Tapeten, Kaffeesurrogaten, Seife, Öl, Futterstoff etc., Weberei, Färberei, Eisengießerei und Maschinenfabrikation, 2 Schiffswerften, Bierbrauerei, Schiffahrt, Handel mit Vieh und Getreide und (1900) mit der Garnison (2 Abteilungen Feldartillerie Nr. 9) 15,649 Einw., davon 345 Katholiken. – I. entstand 809 unter Karl d. Gr. durch den Grafen Egbert, der daselbst die Burg Esesfelth gegen die Dänen und Wenden anlegte. Der schon zu Ende des 11. Jahrh. blühende Ort hieß damals Echeho oder Etzehoe; die Neustadt erhielt 1238, die Altstadt 1303 lübisches Recht. 1644 und 1657 ward I. von den Schweden zerstört, aber jedesmal wiederhergestellt. Bis 1864 war es Sitz der holsteinischen Ständeversammlung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 116.
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