Itzenplitz

[116] Itzenplitz, Heinrich Friedrich August, Graf von, preuß. Staatsmann, geb. 23. Febr. 1799 in Groß-Behnitz bei Nauen, gest. 15. Febr. 1883 in Kunersdorf bei Wriezen, studierte Naturwissenschaft und die Rechte, bereiste mit Professor Lichtenstein einen großen Teil Europas, trat in den Justizdienst, ging zur Verwaltung über und wurde 1845 Regierungspräsident in Arnsberg. Als solcher nahm er 1848 den Abschied, gehörte dem Allgemeinen Landtag und der Ersten Kammer an und ward auf Präsentation des Grafenverbandes der Mark Brandenburg Mitglied des Herrenhauses. Im März 1862 Minister des Ackerbaues geworden, übernahm er im Dezember d. J. unter Bismarck das Handelsministerium. Im Eisenbahnwesen gestattete er zuerst die Anwendung der Generalentreprise, die Strousberg (s. d.) nach Deutschland gebracht hatte und die zu großen Unzuträglichkeiten führte. Der durch Lasker heraufbeschworne Sturm richtete sich daher vorzugsweise gegen I., der den heftigsten Angriffen nur die Versicherung seiner persönlichen Redlichkeit gegenüberstellen konnte. Er trat 15. Mai 1873 zurück und blieb seitdem dem öffentlichen Leben fern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 116.
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