Künstlerkolonien

[817] Künstlerkolonien, Ansiedelungen von Künstlern in abseits von den großen Kunststädten gelegenen, durch eine eigenartige Landschaft bevorzugten Orten zum ruhigen Studium der Natur und zum beständigen Verkehr mit ihr. Die älteste dieser K. bildete sich in Barbizon am Rande des Waldes von Fontainebleau, wo sich nach Millets und Rousseaus Vorgang zahlreiche französische und ausländische Maler dauernd oder zu zeitweiligem Aufenthalt niederließen (Schule von Fontainebleau). Nach diesem Vorbild entstanden in neuerer Zeit ähnliche K. in England und besonders in Deutschland, hier in Kronberg am Taunus, Worpswede (s. d.) bei Bremen, Dachau bei München, Ahrenshoop in Pommern, Willingshausen in der Schwalm (Hessen) u. a. O. Eine andre Art von K. ist die auf der Mathildenhöhe bei Darmstadt, deren Mitglieder vom Großherzog von Hessen dorthin berufen worden sind.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 817.
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