Kehrbach

[809] Kehrbach, Karl, Pädagog und Schriftsteller, geb. 22. Aug. 1846 in Neustadt a. d. Orla, studierte in Jena und Leipzig, promovierte mit einer Arbeit über »Die Darstellung des Keit in den wallisischen, altfranzösischen und mittelhochdeutschen Denkmälern der Artussage« und legte in Leipzig seine Oberlehrerprüfung ab. Nach Lösung einer Leipziger Preisaufgabe über das »Verhältnis der Moral zur Religion« wirkte er an verschiedenen Orten als Lehrer, Erzieher und Bibliothekar, um seit 1883 in Berlin ganz seiner literarischen Tätigkeit zu leben. 1894 wurde er hier zum Professor ernannt. Er veranstaltete textkritische Ausgaben von einzelnen Werken Kants und Fichtes sowie von Herbarts »Sämtlichen Werken« (in 12 Bdn., Leipz. 1881 ff., dann Langensalza, bis jetzt 10 Bde. erschienen). Seit 1885 erschienen unter seiner Leitung und nach seinem »Plan« (Berl. 1885) die »Monumenta Germaniae paedagogica« (bis jetzt 29 Bde.), deren weitere Herausgabe 1891 die Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte übernahm (s. Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte). Als deren Schriftführer gibt K. die »Mitteilungen« der Gesellschaft (Berl., seit 1891) und andre Schriften heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 809.
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