Kehrein

[809] Kehrein, Joseph, kath. Schulmann und Schriftsteller, geb. 20. Okt. 1808 zu Heidesheim in Hessen, gest. 26. März 1876 in Montabaur, studierte in Gießen Philologie, wurde 1835 Hilfslehrer am Gymnasium in Darmstadt, 1839 Gymnasiallehrer in Mainz, 1845 Prorektor und Professor am Gymnasium in Hadamar, 1855 Direktor des Schullehrerseminars in Montabaur. Kehreins zahlreiche Schriften bewegen sich teils auf dem Gebiete der deutschen Sprach-, Literatur- und Sittenkunde (»Proben der deutschen Poesie und Prosa«, Jena 1849–50, 2 Bde.; »Grammatik der neuhochdeutschen Sprache«, Leipz. 1842–52, 2 Bde.; »Zur Geschichte der deutschen Bibelübersetzung vor Luther«, Stuttg. 1851; »Onomatisches Wörterbuch«, 2. Ausg., Wiesbad. 1860, 2 Bde.; »Fremdwörterbuch mit etymologischen Erklärungen und Belegen«, Stuttg. 1877), teils auf dem der Pädagogik (»Handbuch der Erziehung und des Unterrichts«, mit Keller, 11. Aufl., Paderb. 1904; »Überblick der Geschichte der Erziehung«, 12. Aufl., das. 1905; »Entwürfe zu deutschen Aufsätzen und Reden«, 10. Aufl., Paderb. 1903), teils endlich auf dem der katholischen Hymnologie (»Katholische Kirchenlieder, Hymnen und Psalmen«, Würzb. 1859–65, 4 Bde.; »Lateinische Sequenzen des Mittelalters«, Mainz 1873, und »Blumenlese aus katholischen Dichtern des 19. Jahrhunderts«, Aachen 1876). Außerdem sind zu erwähnen: »Volkssprache und Volkssitte im Herzogtum Nassau« (Weilb. 1860–64, 3 Bde.); »Biographisch-literarisches Lexikon der katholisch-deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts« (Würzb. 1871); »Wörterbuch der Weidmannssprache« (Wiesbad. 1871). Vgl. Valentin Kehrein, Joseph K., der Germanist und Pädagog (Münster 1901, mit Auswahl seiner Gedichte).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 809.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika