Knochenasche

[179] Knochenasche (Beinasche, weißes Spodium, weiß gebrannte Knochen, weiß gebranntes Elfenbein, präpariertes Hirschhorn) entsteht beim Erhitzen der Knochen an der Luft, wobei die in den Knochen enthaltene organische Substanz verbrennt und die mineralischen Bestandteile in der Form der Knochen zurückbleiben. Zerrieben bildet K. ein weißes Pulver, das aus etwa 73–84 Proz. basisch phosphorsaurem Kalk, 2–3 Proz. phosphorsaurer Magnesia, 9,4–10 Proz. kohlensaurem Kalk und 4 Proz. Fluorcalcium besteht. K. wird namentlich in Südamerika gewonnen, wo man bei der Fleischextraktfabrikation die Knochen der geschlachteten Rinder als Brennmaterial benutzt. Die zurückbleibende K. wird in Europa zur Darstellung von Phosphor und Phosphorsäure, Milchglas (Knochenglas) und Glasuren, als Dünger sowohl im unveränderten Zustand als in Form von Superphosphat, ferner zur Herstellung von Treibherden, Muffeln, als Putz- und Poliermittel benutzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 179.
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