Kolitz

[263] Kolitz, Louis, Maler, geb. 5. April 1845 in Tilsit, studierte anfangs auf der Berliner Akademie, dann in Düsseldorf, wo er von 1864 an Schüler von Oswald Achenbach war. Er machte den Krieg von 1866 mit und trat dann mit Bildern auf, die, Landschaft mit Architektur und Staffage vereinigend, von guter Beleuchtung und Färbung waren. Nachdem er auch am Feldzuge gegen Frankreich als Landwehroffizier teilgenommen und namentlich die Kämpfe um Metz und bei Orléans mitgemacht, wurde er mehr zum landschaftlichen Militärgenre hingeführt. Seine besten, durch glänzendes Kolorit und treffliche Stimmung der Landschaft ausgezeichneten Bilder dieser Art sind: nach dem Friedensschluß in Tours, Eroberung einer französischen Batterie bei Vendôme (in der Berliner Nationalgalerie), Ulanenvedette, aus der Schlacht bei Mars-la-Tour, eine Szene aus der Schlacht bei Gravelotte (1875), französische Infanteriekolonne vor Metz, der Kronprinz Friedrich Wilhelm bei Wörth u. a. 1880 wurde er als Direktor an die Kunstakademie in Kassel berufen, wo unter andern die Bilder: die Fahrt des Großen Kurfürsten auf dem Frischen Haff, Friedrich d. Gr. am Tage vor der Schlacht bei Leuthen und General v. Gersdorff, Führer des 11. Armeekorps, im Angriff auf Floing bei Sedan entstanden. Er hat auch zahlreiche Bildnisse, Bilder aus dem Sportleben und Landschaften, besonders italienische, gemalt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 263.
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