Kunckel

[800] Kunckel (Kunkel) von Löwenstjern, Johann, Chemiker, geb. um 1638 bei Hütten unweit Rendsburg, gest. 20. März 1703 auf seinem Landgut Dreißighufen bei Pernau, widmete sich der Pharmazie, wurde 1659 Kammerdiener, Chimist und Aufseher der Hof- und Leibapotheke der Herzoge von Lauenburg, dann geheimer Kammerdiener und Aufseher des kurfürstlichen Laboratoriums in Dresden, hielt 1677 chemische Vorlesungen in Wittenberg und arbeitete seit 1679 im Dienste des Großen Kurfürsten auf der Pfaueninsel bei Potsdam. 1688 wurde er von Karl XI. nach Stockholm berufen, zum Bergrat ernannt und 1693 geadelt. K. entdeckte nach Brand und unabhängig von ihm den Phosphor und erfand das Rubin- oder Goldglas, stellte es wenigstens zuerst im großen dar. Er schrieb: »Öffentliche Zuschrift von dem Phosphor mirabili etc.« (Leipz. 1678); »Ars vitraria experimentalis, oder vollkommene Glasmacherkunst etc.« (Frankf. u. Linz 1679, franz. 1752); »Collegium physico-chemico-experimentale, oder Laboratorium chymicum« (hrsg. von Engelleder, Hamb. u. Leipz. 1716).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 800.
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