Michaelsorden

[760] Michaelsorden, königlich bayr. Verdienstorden, gestiftet 29. Sept. 1693 von Kurfürst Jos. Klemens von Köln, Herzog von Bayern, zur Aufrechthaltung des katholischen Glaubens, 1721 mit Statuten versehen, 1808 von König Max Joseph bestätigt und 1837 in einen Verdienstorden für Vaterlandsliebe und nützliches Wirken verwandelt, 1853 in fünf, im Dezember 1887 in vier, resp. sechs Klassen eingeteilt und durch ein Verdienstkreuz und eine silberne und bronzene Medaille erweitert. Die erste und zweite Klasse zerfallen je in zwei Abteilungen, und zwar die erste in Großkreuze und erste Klasse, die zweite in solche mit und ohne Stern, dazu dritte und vierte Klasse. Das Ordenszeichen der drei ersten Klassen ist ein goldenes, dunkelblau emailliertes achteckiges Kreuz mit Krone, dessen Mittelavers den heil. Michael mit einem die Aufschrift »Quis ut Deus« (»Wer ist wie Gott«; vgl. Michael [Erzengel]) tragenden Schild, bei den beiden ersten Klassen von goldenen Strahlen umgeben, und dessen Revers das Wort »Virtuti« zeigt, während die vier Kreuzbalken die Buchstaben »P. F. F. P.« (»Principi Fidelis Favere Patriae«, »Dem Fürsten treu, dem Vaterland dienstbar sein«) tragen. Die Dekoration der vierten Klasse besteht ganz aus Silber. Das Verdienstkreuz besteht aus einem silbernen Kreuz mit dem heil. Michael auf dem Avers und »Virtuti« auf dem Revers. Die Medaille zeigt vorn das Ordenskreuz, hinten »Virtuti« mit Eichenkranz. Der Orden (s. Tafel »Orden I«, Fig. 33) wird an dunkelblauem, rosa eingefaßtem Bande, Verdienstkreuz und Medaille an aus drei dunkelblauen und zwei rosa Streifen zusammengesetztem Band getragen. Kreuze und Sterne sind je nach dem Grade in der Größe abgestuft. Die silbernen Sterne, auf denen das Kreuz ruht, tragen die Devise »Quis ut Deus« auf dem Mittelschild. Vgl. Trost, Geschichte des St. Michaelsordens in Bayern (Münch. 1888).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 760.
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