Miloradówitsch

[845] Miloradówitsch, Michail Andrejewitsch, Graf von, russ. General, geb. 1770, gest. 1825, trat jung in den Militärdienst, nahm an den Kriegen gegen die Türken 1787 und gegen die Polen 1794 teil und führte unter Suworow dessen Avantgarde als Generalmajor in Italien und der Schweiz. 1805 zeichnete er sich als Divisionskommandeur bei Austerlitz aus, schlug 1808 die Türken bei Obileschti in der Walachei. 1812 focht er bei Borodino mit. Gemeinschaftlich mit Bennigsen schlug er die Franzosen 1 S. Skt. 1812 bei Tarutino und 24. Okt. unter Kutusows Oberbefehl bei Malojaroßlawez, Wjasma, Dorogobush und Krasnyj. Am 8. Febr. 1813 besetzte er Warschau, deckte dann in der Schlacht bei Lützen die linke Flanke der Verbündeten und hatte als Kommandant der russischen Arrieregarde die Gefechte bei Rochlitz, Dresden, Bischofswerda und am Kapellenberg zu bestehen, worauf er zum Grafen erhoben ward. In der Schlacht bei Bautzen 20. und 21. Mai führte er die Avantgarde. Nach dem Waffenstillstand befehligte er unter dem Großfürsten Konstantin die russisch-preußischen Garden und Reserven und focht mit Auszeichnung bei Kulm, bei Leipzig und bei La Rothière. Nach dem Frieden 1818 zum Militärgouverneur von Petersburg ernannt, fiel er in dem Dekabristenaufstand vom 26. Dez. 1825.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 845.
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