Mintrop

[885] Mintrop, Theodor, Maler, geb. 4. April 1814 auf dem Gut Barkhofen bei Werden an der Ruhr, gest. 30. Juni 1870 in Düsseldorf, war ursprünglich Landmann, beschäftigte sich jedoch nebenbei mit Zeichnen und Malen. Der Genremaler Geselschap bestimmte ihn 1844, sich ganz der Kunst zu widmen. M. ging nach Düsseldorf und wurde Schüler der Akademie unter K. Sohn und Schadow. Seine großen Ölgemälde: Maria mit Jesus und Johannes (1852, in der Kunsthalle zu Düsseldorf) und Maria mit St. Ludgerus und St. Benedictus (Altarbild für die Kirche in Werden, 1856–59) zeigten bereits eine harmonische Wirkung. Größern Erfolg hatte er aber mit seinen trefflich komponierten und phantasievollen Zeichnungen, deren er eine große Menge schuf. Davon sind[885] hervorzuheben: das Engelständchen, – Einzug Christi und Christus mit Johannes, von Engeln umringt (1852), das fruchtbare Jahr, das Kinderbacchanal, der großartig gedachte und sinnig ausgeführte Christbaum, die edel und würdig aufgefaßte Bergpredigt (1861, großer Karton), die Darstellungen der Passion in Aquarell und das phantastisch-poetische Märchen vom König Heinzelmann in 60 Blättern. Bald folgten größere dekorative Aufträge, wie der Fries: die Jahreszeiten in Kindergestalten (für Herrn v. Kaufmann-Asser in Köln, 1863), der Fries: Handel und Industrie, und das Deckengemälde: die vier Elemente (beide für den Schaaffhausenschen Bankverein). Mintrops letztes Staffeleibild war eine symbolische Darstellung, die Maibowle, auf Goldgrund (im Museum zu Köln).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 885-886.
Lizenz:
Faksimiles:
885 | 886
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika