Mostar

[182] Mostar, Stadt in Bosnien, ehemalige Hauptstadt der Herzegowina, jetzt des Kreises M. und Station der bosnischen Staatsbahnlinie Sarajevo-M.-Metković, ist die freundlichste Stadt der Herzegowina und liegt malerisch längs der Felsabhänge des Podvelež und Ham im engen Tal der Narenta, über die eine um 1500 erbaute imposante Steinbrücke (sogen. Römerbrücke [slaw. Stari Most, daher der Name Mostar], mit einem einzigen Bogen von 19 m innerer Höhe) und die neue Franz Joseph-Brücke führen. M. ist aus Stein gebaut, war früher stark befestigt und wird jetzt durch 13 neue Werke und 4 ständige Sternbatterien geschützt, hat 25 Moscheen, 2 griechisch-orientalische und eine römisch-kath. Kirche, ein Kloster der Barmherzigen Schwestern, ein früher festes Bergschloß (Konak), (1895) 17,010 Einw. (darunter 6946 Mohammedaner), berühmte Waffen- und Lederindustrie, blühenden Tabak- und Weinbau, eine Tabakfabrik, ferner mehrere katholische und orthodoxe Schulen, eine Handelsschule, ein Obergymnasium, Obst- und Weinbauschule und eine Wasserleitung und ist der Sitz eines katholischen und eines griechisch-orientalischen Bischofs, eines Militärplatzkommandos und Kreisgerichts. Vgl. Peez, M. und sein Kulturkreis (Leipz. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 182.
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