Nahl [2]

[383] Nahl, Johann August, Maler, Sohn des Bildhauers Joh. Aug. N. (geb. 1710 in Berlin, gest. 1781 in Kassel), geb. 2. Jan. 1752 auf dem Gute Klanne bei Bern, gest. 31. Jan. 1825 in Kassel, lernte bei seinem Vater, sodann bei dem Landschaftsmaler Bemmel in Straßburg und bei Lesueur in Paris und hielt sich von 1774–81 in Rom auf. Eins seiner bedeutendsten Gemälde aus jener Zeit stellt ein Opfer an die Venus dar. Nach 15monatigem Aufenthalt in England kehrte er 1782 in seine Heimat zurück. 1786 bis 1787 unternahm er wieder Reisen nach Rom, Neapel und London; einige Jahre später begab er sich zum drittenmal nach Rom, um jetzt 10 Jahre daselbst zu verweilen. In der letzten Zeit seines dortigen Aufenthalts verfertigte er mehrere Zeichnungen geschichtlichen Inhalts in brauner Tusche, die großen Beifall fanden, weshalb er sich fortan vorwiegend dieser Art der Malerei widmete. Zu seinen größern Gemälden gehören: Venus, der Amor einen Dorn aus dem Fuße zieht, Ariadne auf Naxos und Narcissus. 1792 nach Kassel zurückgekehrt, ward er Professor an der Akademie daselbst und 1815 auch Direktor der Klasse der Malerei. Er lieferte viele historisch-mythologische Bilder für den weimarischen Hof und gewann den von Goethe in den »Propyläen« ausgeschriebenen Preis für malerische Kompositionen zweimal: durch seinen Abschied Hektors von Andromache und die Darstellung des Achilleus am Hofe des Lykomedes. Seine Werke tragen das Gepräge eines frostigen Klassizismus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 383.
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