Nightingale [2]

[689] Nightingale (spr. naitin-gēl). Miß Florence, durch ihre menschenfreundlichen Bestrebungen bekannt geworden, geb. 12. Mai 1820 in Florenz als Tochter eines englischen Gutsbesitzers, erhielt von ihrer Mutter, einer Tochter Will-Smiths, des eifrigen Beförderers der Sklavenemanzipation, früh eine philanthropische Richtung, besuchte viele Schulen, Hospitäler und Rettungshäuser Englands und des Festlandes und verweilte seit 1849 einige Zeit in der Diakonissenanstalt zu Kaiserswerth am Rhein, worüber sie in einer Schrift berichtete. Nach England zurückgekehrt, verwendete sie einen ansehnlichen Teil ihres Vermögens auf die Reorganisation des Hospitals für Gouvernanten in London und zeichnete sich dann besonders im orientalischen Krieg als Vorsteherin der englischen Hospitäler in Skutari und Balaklawa aus. Ein in England für sie zusammengebrachtes Kapital von 50,000 Pfd. Sterl., der Nightingale-Fonds, wurde auf ihren Wunsch zur Erweiterung des Londoner St. Thomas-Hospitals, namentlich zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen, verwendet. Sie schrieb: »Hints on hospitals« (Lond. 1859, 3. Aufl. 1863); »Notes on nursing« (das. 1858 u. ö.; deutsch von Niemeyer: »Ratgeber für Gesundheits- und Krankenpflege«, Leipz. 1878); »Observations on the sanitary state of the army in India« (1863); »Life or death in India« (1873); »Health teaching in towns and villages« (1894) u.a. Vgl. Sarah Tooley, Life of Florence N. (3. Aufl., Lond. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 689.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika