Parlaghy

[453] Parlaghy, Vilma, jetzt Fürstin Lwow, ungar. Malerin, geb. 15. April 1865 in Hajdu-Dorog (Komitat Hajdu), bildete sich in München durch das Studium der alten Meister, besonders aber unter dem Einfluß Lenbachs, dessen Art auch die meisten ihrer Porträte beherrscht. 1887 siedelte sie nach Berlin über, wo sie sich durch die Bildnisse des Dichters Bauernfeld (1888, in der kaiserlichen Galerie zu Wien), ihrer Mutter und Windthorsts (Museum in Hannover) bekannt machte. Die Aufmerksamkeit weiterer Kreise erregte sie durch ein Bildnis des Grafen Moltke in ganzer Figur, das von der Jury der Berliner internationalen Kunstausstellung von 1891 zurückgewiesen, später aber vom deutschen Kaiser angekauft und auf dessen Befehl nachträglich der Ausstellung einverleibt wurde (jetzt im Generalstabsgebäude). Später hat sie auch Bildnisse Kaiser Wilhelms II., des Erzbischofs von Stablewski, Kuno Fischers, des Reichskanzlers Caprivi, des Fürsten Bismarck, des württembergischen Königspaars u.a. gemalt. Sie besitzt die große goldene Medaille der Berliner Ausstellung, die württembergische goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft und wurde in Paris zum Officier de l'Académie ernannt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 453.
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