Perwolf

[638] Perwolf, Joseph, tschech. Schriftsteller, geb. 26. Febr. 1841 in Tschimelitz bei Pisek, gest. 2. Jan. 1892 in Warschau, studierte in Prag, wurde 1864 Assistent und Archivar bei der Bibliothek des böhmischen Landesmuseums und dann Professor der slawischen Philologie und Archäologie an der Universität su Warschau. P. schrieb gleich gründlich tschechisch, deutsch und russisch. In seiner Muttersprache schrieb er außer einer großen Anzahl von Artikeln für das tschechische Konversationslexikon: »Die slawische Wechselseitigkeit seit den ältesten Zeiten bis auf Dobrovský« (1874); »Die Germanisation der baltischen Slawen« (1876); »Die slawische Regierung unter den Polen«; »Die slawische Idee in Rußland« (1879); »Polen und Ruthenen« (1880). Deutsch veröffentlichte er: »Die slawisch-orientalische Frage« (1878) und die geschichtliche Skizze »Der österreichische Reichsrat und die Delegation« (Wien 1883); russisch: »Zar Alexander I. und die Slawen«, »Die österreichischen Slawen in den Jahren 1800–1850«, »Die Varjagen und die baltischen Slawen« (1876) u.a. Außerdem veröffentlichte[638] er zahlreiche Abhandlungen in wissenschaftlichen Zeitschriften. Sein Hauptwerk aber ist: »Die Slawen. Ihre wechselseitigen Beziehungen und Verbindungen« (russ., Warschau 1886–93, 3 Bde.; der 2. Teil des 3. Bandes aus Perwolfs Nachlaß, hrsg. von C. J. Grot).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 638-639.
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