Podmaniczky

[59] Podmaniczky (spr. -nitzki), Friedrich, Baron, ungar. Romanschriftsteller, geb. 20. Juni 1824 zu Aszód im Pester Komitat, machte nach beendeten Studien Reisen in Deutschland, Rußland, Dänemark, brachte es im Revolutionskrieg zum Rang eines Honved-Husarenrittmeisters, wurde dann als Gemeiner in die österreichische Armee eingereiht und im Juli 1850 wieder entlassen. Nach Ungarn zurückgekehrt, wandte er sich der Literatur zu. Er veröffentlichte: »Uti naplómbol« (»Aus meinem Reisetagebuch«, 1853), später weitere Tagebuchfragmente (Pest 1888 f., 2 Bde.) und entwickelte dann bis 1869 auf dem Felde des Romans und der Erzählung eine fruchtbare Tätigkeit (»Traum und Wirklichkeit«, 1860; »Alte Geschichten«, 1865; »Ebbe und Flut«, 1867). P. war eine Zeitlang Intendant des Nationaltheaters in Budapest und erhielt als solcher den Titel eines Geheimrats. Von 1861–1905 Reichstagsabgeordneter, war P. bis zu ihrer 1906 erfolgten Auflösung Präsident der liberalen Partei Ungarns. Seine Memoiren erschienen 1888 in Budapest in 4 Bänden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 59.
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