Puēbla [2]

[438] Puēbla (La P. de los Angelos oder P. dela Zaragoza), Hauptstadt des gleichnamigen Staates in Mexiko (s. oben), liegt gesund in der fruchtbaren Ebene von Acajeté, 2170 m ü. M., 120 km südöstlich von Mexiko und unfern des Atoyac, Eisenbahnknotenpunkt, hat breite, reinliche Straßen, niedrige, durch glasierte, buntfarbige Ziegel verzierte Häuser, zahlreiche Plätze und Gärten, einen bischöflichen Palast mit Bibliothek, eine 1552–1649 erbaute Kathedrale mit zwei Türmen, deren prachtvoll verziertes Innere ein kostbarer Altar und wertvolle Gemälde (mehrere Murillos) zieren, einen Regierungspalast, Rathaus, Priester- und Lehrerseminar, medizinische Schule, Kunstschule, 1728 gegründetes Museum mit Altertümern und großer Bibliothek, 4 Hospitäler, Irrenanstalt, Waisenhaus, Armenhaus, Zuchthaus, Theater und (1900) 93,521 Einw., darunter viele Indianer, die in besondern Vorstadtvierteln wohnen. Die Industrie wird vertreten durch zahlreiche Baumwollfabriken, Gießereien, Papiermühlen, Töpfereien, Brennereien, Gerbereien, eine Glashütte, Strohflechterei u. a. Der Handel ist bedeutend. Dabei das Fort Guadalupe mit herrlicher Aussicht auf die obengenannten Bergriesen, und unfern auch die Denkmäler von Cholula (s. d.). – P. wurde von den Spaniern 1531 zur Stadt erhoben, im Januar 1845 von Santa Ana vergebens bestürmt, vom 18. März 1863 an von den Franzosen belagert und 17. Mai mit Sturm genommen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 438.
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